Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Gefördert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

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Nicht zuletzt durch den massiven Druck von Seiten der DDR wird Ungarn angehalten, seine wirtschaftlichen Beziehungen im Rahmen des „Rates für Gegenseitige Wirtschaftshilfe“ (RGW) zu vollziehen. Hintergrund ist neben politisch-ideologischen Aspekten die internationale Energie- und Rohstoffkrise. Alle „Bruderstaaten“ versuchen über Kompensationsgeschäfte innerhalb ihres Wirtschaftsraumes den Weltmarktpreisen zu entgehen. Andererseits ist jeder bemüht, gegen Devisen zu exportieren.


Exportlieferungen aus Ungarn auf der Internationalen Gartenbau Ausstellung (IGA) in Erfurt 1974. Neben „Südfrüchten“ werden die jährlichen Weihnachtsgänse aus Ungarn benötigt. | Quelle: Bundesarchiv, Institute for the History of the 1956 Hungarian Revolution


Ikarus-Busse gehören zum Export-Programm Ungarns für den RGW. Auf der Leipziger Herbstmesse 1975 werden neue Modelle präsentiert. | Quelle: Bundesarchiv, Institute for the History of the 1956 Hungarian Revolution

 

Es geht abwärtsUngarn verlässt den eingeschlagenen Reformkurs und hebt verschiedene Bestimmungen wieder auf. Der Lebensstandard stagniert. In der Bevölkerung regt sich neue Unzufriedenheit, die nicht wie zuvor mit extensiver staatlicher Subventionspolitik ausgeglichen werden kann.

Begleiterscheinung der Krise ist eine zunehmend wieder repressive Politik. Die in den 1960er Jahren gewährten gesellschaftlichen Freiheiten werden teilweise wieder zurückgenommen.

 

Der berühmte letzte Tropfen

Am 11. September sei Hartmut Ferworn, Koch der Mitropa - dem Serviceunternehmen der Deutschen Reichsbahn, bei seinem Aufenthalt in Budapest durch eine Mentholzigarette betäubt worden.

Stimmungs- und Protestparometer

Ungarn beginnt am 2. Mai 1989, seine Grenze nach Österreich abzubauen. Am 12. Juni wird der ungarische Beitritt zur Genfer Flüchtlingskonvention rechtswirksam.

Antipolitik

Der ungarische Essayist und Schriftsteller György Konrád fordert 1984 in seinem Buch „Antipolitika“ eine geistig-politische Neuorientierung, um der Kriegsgefahr im hochgerüsteten Europa zu begegnen.

Autos, Jeans und heiße Scheiben

Der Ausdruck „Gulaschkommunismus“ geht auf Nikita Chruschtschow zurück und meint die Aufhebung der Stalin-Doktrin vom Primat der Schwer- und Stahlindustrie in der sozialistischen Wirtschaftpolitik.

Themenblock Ungarn

„Es gibt keinen Dritten Weg“

Auch in der DDR nähren der 20. Parteitag der KPdSU mit seiner Verurteilung Stalins sowie die Situation in Polen Hoffnungen auf eine neue Politik. Innerhalb der SED sorgen diese Offenbarungen für Unsicherheit.


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