Das Archiv ist vom 14.12.2020 bis zum 07.03.2021 auf Grund der aktuellen Corona-Schutz-Verordnung für Nutzer und Besucher geschlossen.
Vom 11. Januar 2021 bis zum 31. März 2021 hat das Archiv immer dienstags und mittwochs von 10.00 bis 16.00 Uhr für telefonische Anfragen geöffnet. Außerhalb der Öffnungszeiten können Sie uns gern eine E-Mail schicken.
Wir wünschen allen Kraft und Gesundheit in diesen Zeiten.
Herzlich willkommen auf der Website des Archiv Bürgerbewegung Leipzig.
Seit Vereinsgründung 1991 sammelt das Archiv die hinterlassenen Selbstzeugnisse der DDR-Opposition, der Bürgerbewegung und der in den Jahren 1989/90 entstandenen Initiativen und Parteien. Wir möchten diese Unterlagen sichern, erschließen und dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Mit der kontinuierlichen Sammlung relevanter Schrift-, Bild- und Tonquellen lassen sich die Anfänge des politischen Protestes, die Ursachen und der Verlauf der Friedlichen Revolution und das Entstehen demokratischer Strukturen umfangreich und detailliert belegen.
Wenn Sie im Besitz von Unterlagen und Dokumenten (Fotos, Schriftgut u.a.) sind, welche für unser Archiv relevant sind und Sie wissen nicht wohin damit - kontaktieren Sie uns! Für weitere Informationen dazu lesen Sie bitte unsere Broschüre zum Thema Quellensammlung.
Erfahren Sie auf unserer Website mehr zu unserem Bestand an Fotos und anderen Dokumenten. Außerdem finden Sie hier unsere Nutzungshinweise, Antragsformulare und haben Zugriff auf unsere Online-Datenbank.
Das Oral-History Projekt „Aufbau demokratischer Strukturen und Medien- und Pressefreiheit in der Transformationszeit nach 1989/1990" findet seinen erfolgreichen Abschluss.
Seit Mitte 2020 führten wir mit Akteuren und Akteurinnen der Friedlichen Revolution und der Transformationszeit Zeitzeugengespräche durch. Im Fokus standen dabei nicht nur die Friedliche Revolution und das Ende der DDR, sondern auch die errungene Meinungs- und Pressefreiheit und der Aufbau demokratischer Strukturen. Neben den vielen Initiativen und Parteien, die sich neu gründeten um die Gesellschaft mitzugestalten, gab es auch über 100 Zeitungsneugründungen.
Wie kam es zu diesem Engagement des Einzelnen und worin bestand es? Wie ging es nach dem Machtverlust des SED-Regime im bald gesamtdeutschen Staat weiter?
Diese und weitere Fragen stellten wir einer Reihe von Zeitzeugen und Zeitzeuginnen. Die Ergebnisse der Gespräche sind in ganzer Länge im Archiv einzusehen, zu hören und fast immer auch nachzulesen. Ein kleiner Ausschnitt aus den Gesprächen findet sich seit Dezember 2020 online hier auf unserer Homepage.
„Unsere Zukunft hat schon begonnen“- Vom Braunkohletagebau zum Leipziger Neuseenland
Heute befinden sich südlich von Leipzig blaue Seen dort, wo vor 30 Jahren noch die öden Mondlandschaften der Tagebaue zu sehen waren.
Wie entstand und entwickelte sich das Leipziger Neuseenland? Welche Rolle nahm der Braunkohletagebau südlich von Leipzig ein? Wie massiv war die Umweltzerstörung? Welche Initiativen gab es, welche die Umweltsituation im Leipziger Südraum verbessern wollten?
Um Antworten zu finden, haben sich die Schüler*innen des GeWi-Profils Klasse 9 der Neuen Nikolaischule Leipzig mit ihrer Lehrerin Annette Weber im Archiv Bürgerbewegung Leipzig umgesehen.
Dieses Jahr jährte sich die Wiedervereinigung zum 30. Mal. Anlässlich dessen hat die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb den einheitspreis in digitalen Format gestartet. Blogs und Websiten wurden zur Wahl der Bürgerinnen und Bürger gestellt und eine Top50 gewählt. Aus diesen kürte dann eine Jury 30 Preistragende - darunter auch unsere Website zu den Montagsdemonstrationen! Mit unserem Projekt sind wir "Bronze-Gewinner" des "einheitspreis 2020" der Bundeszentrale für politische Bildung.
Wir danken den vielen Stimmen für uns, der Jury für die Entscheidung, freuen uns über die Auszeichnung und wünschen unterhaltsame Momente und neue Erkenntnisse unter www.mythos-montagsdemonstrationen.de
Seit 2020 geht eine Internetpräsention der Mythenbildung um die Leipziger Ereignisse nach. Bis in die Gegenwart nehmen soziale und politische Bewegungen in Ost- und Westdeutschland Bezug auf das Narrativ der Montagsdemonstrationen 1989/90 in der DDR. Die Demonstrierenden erhoffen sich zumeist eine stärkere Mobilisierung und bekräftigten so die Aussicht auf Erfolg. Ziel der Internetpräsentation ist es, den Blick auf die historischen Abläufe zu schärfen und Stationen einer Mythenbildung aufzuzeigen. Grundlage bilden die historischen Ereignissen in Leipzig mit den seit 1982 montäglichen Friedensgebeten und den daraus entstandenen Demonstrationen weit vor dem Oktober 1989.
Am 19.09.2020 gab es in der Runden Ecke in Leipzig einen Studientag zum Thema "Liebe. Glaube. Widerstand - Briefe aus dem Gefängnis", in Zusammenarbeit zwischen der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V., der Stiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur, und der Evangelischen Akademie Sachsen.
Harald Wagner, nach der Revolution von 1989 Professor für Soziologie und Theologie in Dresden, saß 1980/81 im Stasiuntersuchungsgefängnis Leipzig und in der Haftanstalt Brandenburg ein. Der Grund: verbotene Literatur. Der Familienvater hatte die Möglichkeit, wöchentlich Briefe mit seiner Frau Beate zu tauschen, doch nicht alle Briefe drangen durch die Zensur der Gefängnisaufsicht. Das einmalige und sehr persönliche Zeugnis der Verbundenheit und Liebe zeigt Strategien des Umgangs miteinander, basierend auf christlichem Glauben und philosophischen Reflexionen.
Der Tag wurde eröffnet mit Vorträgen von Prof. Harald Wagner und Prof. Dr. Liedke. Nach der Mittagspause und der Lesung der Gefängnisbriefe erläutere Harald Wagners die zeitlichen Abläufe seiner Überwachung durch die Stasi und seiner Haftzeit. Danach folgte ein Podiumsgespräch unter der Leitung von Dr. Panja Lange mit Herrn Wagner uns seiner Frau Beate, bei dem auch Publikumsfragen beantwortet wurden. In der späteren Diskussionsrunde mit Dr. Gesine Märtens und Stephan Bickhardt wurde der Briefwechsel zum Ausgangspunkt um über Ansätze und den Umgang der Bürgerforschung zu sprechen.
Wir danken für die gute Kooperation, einen sehr interessanten Studientag und sind erfreut über das große Interesse.
Weil wegen der derzeitigen Auflagen nicht alle Anmeldungen berücksichtigt werden konnten ist eine Nachfolgeveranstaltung geplant über die wir rechtzeitig informieren.
Im April 2019 wurden dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig von Erdmute Bräunlich und ihren Kindern mehr als 3000 Fotografien aus dem „Fotoarchiv Bräunlich“ übergeben. Sie werden derzeit erschlossen und damit für die Nutzung zur Verfügung gestellt. Die ersten Fotos können bereits in unserer Onlinedatenbank unter https://www.archiv-buergerbewegung.de/archiv/recherche recherchiert werden.
Erdmute und Manfred Bräunlich waren bedeutende Chronisten Torgauer Geschichte. Erdmute Bräunlich war ab 1958 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Fotografie Torgau im Kulturbund der DDR, Manfred Bräunlich ab 1959 Leiter dieser Arbeitsgemeinschaft. Beide wurden im Jahr 1964 Fotokorrespondenten der LVZ. Ab 1978 waren sie als freischaffende Bildjournalisten für diverse Zeitungen und Verlage der Region tätig, so auch für das Neue Torgauer Kreisblatt nach dessen Gründung 1990. 1998 erhielt Erdmute Bräunlich anlässlich des 1025. Jahrestages der Ersterwähnung der Stadt Torgau die Ehrenmedaille in Gold für ihr fotografisches Werk. 1999 wurden beide mit dem Heimatpreis in der Kategorie Kultur geehrt.
Aus der gemeinsamen jahrzehntelangen fotojournalistischen Arbeit entstand ein Bildarchiv von immensem Ausmaß, welches u.a. die Industriegeschichte, das städtebauliche Geschehen, das Wachsen und stetige Sich-Verändern sowie den Alltag in der Heimatstadt des Fotografenehepaares dokumentiert. Erdmute Bräunlich hat gemeinsam mit ihren Kindern dieses fotografische Erbe in eine Stiftung eingebracht, um das „Fotoarchiv Bräunlich“ auch langfristig für die Forschung und Nutzung zur Verfügung zu stellen. Ein Teil der Fotografien wurden im vergangen Jahr vom Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. übernommen.
Wir sind Erdmute Bräunlich und ihren Kindern zu großem Dank verpflichtet für die Überlassung der Fotografien, die u.a. die Friedliche Revolution und Transformation in Torgau belegen. Im Mai 2020 erreichte das ABL die Nachricht vom Tod der Fotografin Erdmute Bräunlich. Mit der Erschließung dieses einmaligen „Bilderschatzes“ möchten wir dazu beitragen, die Erinnerung an das bedeutende Torgauer Fotografenehepaar lebendig zu halten. Entdecken Sie selbst die Fotos der Familie Bräunlich in der Onlinedatenbank unter https://www.archiv-buergerbewegung.de/archiv/recherche/&suchtext=Bräunlich.
In unserer Online-Datenbank sind nun auch Fotografien von Jürgen Hanisch einzusehen. Am 25. September 1989 demonstrierten erstmalig Menschen über den Leipziger Innenstadtring, wie an den darauf folgenden Montagen. Am 9. Oktober 1989 gelang erstmals die Umrundung über den Innenstadtring, als mehrere zehntausend Menschen auf der Straße waren. Die Zahl der Demonstrationsteilnehmer stieg auch an den folgenden Montagen weiter an. Am 30. Oktober 1989 nahmen schließlich etwa 300.000 Menschen an der Montagsdemonstration in Leipzig teil. Jürgen Hanisch war Amateurfotograf und Gründungsmitglied des Christlichen Umweltseminar Rötha (CUR), das spätestens seit dem 9. Oktober 1989 an den Montagabenden in Leipzig mitdemonstrierte. Diese und andere Fotos von Jürgen Hanisch sind in der Onlinedatenbank zu finden.
Seit dem 4. September 2019 kann erstmals nach Fotos der Demonstration auf dem Leipziger Nikolaikirchhof vor 30 Jahren online unter www.opposition-archive-sachsen.de recherchiert werden.
Am 4. September 1989 fand nach der Sommerpause das erste Friedensgebet in der Leipziger Nikolaikirche mit etwa 1000 Teilnehmern statt. Im Anschluss kam es zu einer Demonstration auf dem Leipziger Nikolaikirchhof. Bürgerrechtler entrollten Transparente, die innerhalb weniger Minuten von Mitarbeitern des Ministeriums für Staatssicherheit heruntergerissen wurden.
Die dabei entstandenen Fotos von Armin Wiech, einem westdeutschen Pressefotografen, sowie den Leipziger Bürgerrechtlern Christoph Motzer und Rainer Kühn sind in der Datenbank verzeichnet. Diese ist ein Gemeinschaftsprojekt des Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V., des Martin-Luther-King-Zentrum für Gewaltfreiheit und Zivilcourage e.V. in Werdau und der Umweltbibliothek Großhennersdorf e.V..
Die 3 Archive haben gemeinsam im Juli 2018 den Arbeitskreis der Archive zu Widerstand und Opposition in Sachsen konstituiert, um ihre Zusammenarbeit weiter auszubauen und die vorhandenen historischen Quellen, Bildungsangebote, Ausstellungen etc. leichter zugänglich zu machen. Ein erster Schritt war eine gemeinsame Homepage (www.opposition-archive-sachsen.de), auf der ab sofort auch die gemeinsame Online-Datenbank bereitgestellt wird.
Neben den Fotografien werden auch Dokumente und Objekte aus den Beständen der Archive in die Datenbank eingepflegt. In einem ersten Schritt können ab sofort mehr als 1100 Datensätze online eingesehen werden. Ziel ist es, nach und nach die Bestände der Archive des Arbeitskreises zu Opposition und Widerstand in Sachsen für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Am Ende dieses langen Weges werden mehr als 35.000 Datensätze für die Recherche bereitstehen. Bis dahin lohnt sich neben der Onlinerecherche auch der direkte Kontakt zu den 3 Archiven, um zu klären, ob relevante Fotos, Dokumente, Objekte, Film- und Audioüberlieferungen, Pressedokumentationen oder sonstige Sammlungen für Ihre Forschungsvorhaben verfügbar sind.
geben Sie diese ins Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. (ABL) - lautet der Titel der neuesten Publikation des Archivs.
Auf 20 Seiten erfährt man, was im ABL alltäglich ist - das Einwerben und der Abschluss von Schenkungsvereinbarungen und Überlassungsverträgen, die Abholung der Materialen, deren Sichtung und Bewertung, die Bestandssicherung, der Schutz des nationalen Archivgutes, die archivarische Erschließung und Lagerung sowie letztlich auch die Nutzung v.a. durch Schüler, Studenten und Wissenschaftler.
Sie wollen wissen, wie im ABL mit Archivgut umgegangen wird, dann schauen Sie sich doch diese Broschüre hier einfach einmal an.
Seit Vereinsgründung sammelt das Archiv die hinterlassenen Selbstzeugnisse der DDR-Opposition, der Bürgerbewegung und der in den Jahren 1989/90 entstandenen Initiativen und Parteien, um diese zu sichern, dauerhaft aufzubewahren, zu erschließen und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Archiv hat bereits mehrere tausend Aktentitel archiviert und erschlossen, mit denen die erste Artikulierung des politischen Protestes, Ursachen und Verlauf der Friedlichen Revolution und das Entstehen demokratischer Strukturen umfassend belegt werden. Mit der Sammlung des entsprechenden Schrift-, Bild- und Tongutes strebt das Archiv die Bildung möglichst vollständiger Überlieferungen zu Einzelpersonen und Gruppen der DDR-Opposition, zu Bürgerbewegungen und zu den im Herbst 1989 neu entstandenen Parteien und Initiativen an. Der Archivbestand umfasst zurzeit ca. 220 lfm Archivgut. Weiterhin verfügt das Archiv über größere Bestände an Samisdatschriften, Zeitungen und Zeitschriften, Zeitungsausschnitten sowie Video- und Tonkassetten und über 2.500 Bücher und Schriften von Aufarbeitungsinitiativen. Die Fotosammlung ist in den letzten Jahren auf ca. 15.000 Fotos angewachsen.
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