Film ab! Lernen Sie das Archiv in vier Minuten kennen.
Seit Vereinsgründung 1991 sammelt das Archiv die hinterlassenen Selbstzeugnisse der DDR-Opposition, der Bürgerbewegung und der in den Jahren 1989/90 entstandenen Initiativen und Parteien. Wir möchten diese Unterlagen sichern, erschließen und dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Mit der kontinuierlichen Sammlung relevanter Schrift-, Bild- und Tonquellen lassen sich die Anfänge des politischen Protestes, die Ursachen und der Verlauf der Friedlichen Revolution und das Entstehen demokratischer Strukturen umfangreich und detailliert belegen.
24. Mai 2023, 18 bis 20 Uhr, Dreikönigskirche – Haus der Kirche in Dresden
Vor 31 Jahren wurde in der Dresdner Dreikönigskirche die Sächsische Landesverfassung verabschiedet. Anlässlich dieses Jahrestages widmet sich der diesjährige Verfassungsdialog der Evangelischen Akademie Sachsen dem Menschenbild in der Sächsischen Verfassung. Artikel 119 gibt den Grundsätzen der Menschlichkeit, der Rechtsstaatlichkeit, dem internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte (Zivilpakt) und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vom 10. Dezember 1948 einen verbindlichen Rang. Zu Fragen der Vermittlung von Menschenrechten und Wertvorstellungen sowie zur Aktualität der Sächsischen Verfassung und möglichen Textänderungen kommen ins Gespräch:
Moderation: Akademiedirektor Stephan Bickhardt und Studienleiter Christian Kurzke
Weitere Informationen und Anmeldung unter Evangelische Akademie Sachsen
Das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. sucht zum 1. September 2023 eine/n Beschäftigten im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes für ein Jahr bis zum 31. August 2024.
Am 13. April um 18 Uhr eröffnet das KOMM-Haus eine neue Foto-Ausstellung mit dem Titel
"Von der Eckkneipe zur Montagsdemo - Leipzig in den 80ern".
Die ausgewählten Bilder stammen aus dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig. Als Gast erwarten wir Mahmoud Dabdoub, der Erlebnisse der damaligen Zeit aus seiner Sicht als Fotograf schildern wird.
Inhaltliche Schwerpunkte der Fotosammlung sind der Alltag in der DDR sowie die unterschiedlichen Versuche des Ausbrechens aus den gesellschaftlich vorgegebenen Handlungsspielräumen der Menschen, Momente des Abweichens von den politisch definierten und motivierten Erwartungen an die »sozialistische Persönlichkeit« sowie die unterschiedlichen Ausprägungen von Widerstand und Opposition in der DDR. Gezeigt werden 20 Aufnahmen von Mahmoud Dabdoub, Christoph Motzer, Bernd Heinze u.a.
Die Ausstellung wird bis Ende Mai im Komm-Haus zu sehen sein.
Kontakt zum Haus: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Tel. 0341 9419132. Weitere Infos hier: www.kommhaus.de
Der Westberliner Journalist Peter Wensierski übergab uns über 70 Interviews, die er von 1979 bis 1992 in der DDR bzw. in Ostdeutschland führte. Insgesamt handelt es sich um über 20 Stunden audiovisuelles Material. Darin äußern sich Personen der Zeitgeschichte, Oppositionelle, Vertreter*innen kirchlicher Basisgruppen, Künstler*innen, Vertreter subkultureller Milieus, Menschen mit einem Ausreiseantrag, Passanten auf der Straße, Vertreter*innen verschiedener Berufsgruppen, Kirchenvertreter, Stasi-Mitarbeiter*innen und IMs. Die Gespräche drehen sich um gesellschaftliche und politische als auch persönliche Dinge im unmittelbaren Kontext der Machtkonstellation in den 1980er Jahren.
Diese einzigartigen Quellen vermitteln eine Wahrnehmung der DDR in ihrer Zeit. Im Gegensatz zu Zeitzeugeninterviews sind sie nicht geprägt durch die subjektive Beurteilung vom Ende der DDR. Der Wahrnehmungswinkel und der Wahrnehmungshorizont der Befragten ist entstanden in und geformt worden von der DDR-Wirklichkeit.
Anfang Dezember 2022 übergab Liedermacher Stephan Krawczyk seinen Vorlass an das ABL. In einem großen Umzugskarton finden sich viele Fotos, Dokumente und Auszeichnungen aus dem bewegten Leben des bekannten DDR-Dissidenten. Archivleiterin Dr. Saskia Paul freut sich sehr über den neuen Schatz im Archiv, der zukünftig für die Forschung und Bildungsarbeit zur Verfügung stehen wird. Vorstandsvorsitzender des ABL, Uwe Schwabe, betonte die wichtige Rolle von Krawczyk und Klier für die DDR-Bürgerbewegung. Die Verhaftung und Ausreise der beiden oppositionellen Künstler*innen Anfang 1988 hätten die Arbeit der Basisgruppen in Leipzig mobilisiert und radikalisiert.
Nach einem jahrzehntelangen Streit um die Aufbewahrung und Verwendung der historischen Glasnegative aus dem jüdischen Fotoatelier Mittelmann können diese nun den rechtmäßigen Erben in Frankreich zurückgegeben werden. Das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. hat in treuhänderischer Verantwortung dieses Kulturgut übernommen. Die Enkelin des Fotografen Abram Mittelmann, der im Holocaust ums Leben kam, bekräftigt, dass das Fotoarchiv ihrer Familie in Leipzig zugänglich gemacht wird. Es sei nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für die breite Öffentlichkeit von unschätzbarem Wert. Das ABL hat einen "runden Tisch" angeregt, um die städtischen Ressourcen für die Aufarbeitung zu bündeln.
Wir gratulieren von Herzen der russischen Menschenrechtsorganisation MEMORIAL, welche den Friedensnobelpreis erhalten wird! MEMORIAL setzt sich in Russland für die Aufarbeitung der Verbrechen des Kommunismus in der Sowjetunion ein und wurde letztes Jahr verboten.
Wie wichtig für eine Gesellschaft das Aufarbeiten von Unrecht ist, wenn etwas Neues beginnen soll und wie sehr in Russland der Versuch einer demokratischen Erinnerungskultur behindert und unterbunden wird, davon berichtete Dr. Irina Scherbakowa am 8. Oktober 2022 in Leipzig bei einer Veranstaltung der Evangelischen Akademie Sachsen, dem ABL und ZFL. Ihre Organisation MEMORIAL, ausgezeichnet mit dem Friedensnobelpreis, hat u.a. zum Ziel, Einzelschicksale von Opfern des Großen Terrors unter Stalin aufzuklären und zu dokumentieren sowie der Mythenbildung zum Großen Vaterländischen Krieg die Wahrheit der stalinistischen "Säuberungen" gegenüberzustellen.
Beispielsweise initiierte MEMORIAL landesweit nach dem Vorbild des deutschen Geschichtswettbewerbes der Körber-Stiftung ab 1998 einen überaus erfolgreichen Geschichtswettbewerb für russische Jugendliche, der zum größten in Europa wurde, bis Teilnehmende gezielt von staatlicher Seite eingeschüchtert wurden. Viele im Saal des Zeitgeschichtlichen Forums anwesende Bürgerrechtler*innen, insbesondere aus Sachsen und Thüringen, zollten der Historikerin, welche seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Exil in Weimar lebt, großen Respekt und Anerkennung für den Mut und die Ausdauer von MEMORIAL.
Die Menschenrechtlerin hielt am 9. Oktober auch die Rede zur Demokratie in der Leipziger Nikolaikirche.
Wir gratulieren ebenso dem ukrainischen Center for Civil Liberties und dem inhaftierten belarussischen Menschenrechtsanwalt Ales Bjaljatzki. Sie stehen wie MEMORIAL für die Zivilgesellschaft in ihren Ländern und setzen sich für die Einhaltung von Grundrechten, Frieden und Demokratie ein. Der Nobelpreis wird am 10. Dezember in Oslo verliehen.
Im Heft 3/2022 des „Archivar“ mit dem Schwerpunktthema „Archivische Facetten der Stadt Leipzig von überregionaler Bedeutung: Der Blick aus Leipzig in die Welt“ stellt das Archiv Bürgerbewegung Leipzig sich und seine Bestände und dessen Bedeutung für die Überlieferung der deutsch-deutschen Transformation vor.
Nähere Informationen zum Beitrag und zu allen anderen beteiligten Leipziger Archiven unter: https://www.archive.nrw.de/landesarchiv-nrw/wir-ueber-uns/der-archivar
Die „Jugend erinnert“-AG des Archiv Bürgerbewegung sucht Dich!
Dann melde Dich und lass uns gemeinsam DDR-Geschichte kreativ erleben!
Ansprechpartner: Andreas Parnt („Jugend erinnert“)
Email: a.parnt[ät]archiv-buergerbewegung.de
Telefon: 0341 / 30 65 175
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