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Das Archiv Bürgerbewegung Leipzig wünscht Ihnen frohe Weihnachtstage und einen entspannten Jahreswechsel! Dank an all unsere Unterstützer und Partner!
Das ABL bleibt vom 22.12.2025 bis zum 9.1.2026 geschlossen.
Foto: Markt in Leipzig, 1980er Jahre (ABL/ Mahmoud Dabdoub)
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Seit Vereinsgründung 1991 sammelt das Archiv die hinterlassenen Selbstzeugnisse der DDR-Opposition, der Bürgerbewegung und der in den Jahren 1989/90 entstandenen Initiativen und Parteien. Wir möchten diese Unterlagen sichern, erschließen und dauerhaft der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Mit der kontinuierlichen Sammlung relevanter Schrift-, Bild- und Tonquellen lassen sich die Anfänge des politischen Protestes, die Ursachen und der Verlauf der Friedlichen Revolution und das Entstehen demokratischer Strukturen umfangreich und detailliert belegen.
Freiheit für alle Beatfans! Die Leipziger Beatdemonstration von 1965 - Ausstellung, Zeitzeugengespräch und Austausch
Einführung von Juliane Thieme, Historikerin und Pädagogin im Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.
31. Oktober 1965 – hunderte Jugendliche versammeln sich friedlich auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz. Sie protestieren gegen das Verbot ihrer Beatbands. Die DDR-Staatsmacht löst die Beatdemo gewaltsam auf - Wasserwerfer, Schlagstöcke und Hunde sind im Einsatz. 267 Fans werden „zugeführt“. Gegen 162 Beat-Fans werden Strafmaßnahmen verhängt - ein Großteil muss im Braunkohletagebau schwere Arbeiten verrichten. Damit war die Leipziger Beatdemo das größte Protest-Ereignis zwischen dem 17. Juni 1953 und der Friedlichen Revolution 1989/90 in Leipzig. Wie kam es zur Leipziger Beatdemo? Wir blicken auf die Ursachen und die Erfahrungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen.
Haben Sie auch Erinnerungen an Ihre Jugend in den 1960 Jahren? Mochten Sie Beatmusik, waren Sie tanzen? Bringen Sie gerne alte Fotos o.ä. mit!
Donnerstag, 11. Dezember 2025, 15.30 Uhr im Café
In den vergangenen Wochen wurden dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig neben zahlreichen Unterlagen des Paulinervereins, einer Bürgerinitiative zum Wiederaufbau der Universitätskirche und Augusteum e. V., rund 200 Aktenordner der Bundesgeschäftsstelle sowie des Landesverbandes Sachsen der Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS) übergeben. Der Paulinerverein bemüht sich seit seiner Gründung im Jahr 1992, die Erinnerung an die Sprengung der Leipziger Universitätskirche am 30. Mai 1968 wachzuhalten.
„Der Magazinflächen des Archivs sind fast vollständig belegt. Wir brauchen dringend neue Räume.“ berichtet Archivleiterin Dr. Saskia Paul. Und weiter: „Wir bedanken uns für das Vertrauen der Sammlungsgeber und deren Bereitschaft, uns diese wichtigen Unterlagen zu überlassen.“ Das Archivgut wird nun sobald wie möglich wissenschaftlich erschlossen, archivgerecht gelagert und anschließend der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.
Vom 2. November 2025 bis zum 8. Februar 2026 präsentiert das Museum Villa Rot die Ausstellung „Wendepunkte – Generation Mauerbau“, an der wir uns beteilgten. Thematisiert wird das Schaffen von Künstlerinnen und Künstlern, die um 1961 – dem Jahr des Mauerbaus – geboren wurden. Dieses ist Teil der kollektiven Erinnerung an die politische Teilung Deutschlands und die Friedliche Revolution. Es dokumentiert zugleich, wie sich gesellschaftliche Umbrüche, historische und politische Erfahrungen in der Kunst widerspiegeln. Gezeigt werden Werke der Malerei, Zeichnung, Fotografie, Objekte, Installationen und Videokunst. Integriert wurden auch Teile unserer aktuellen Wanderausstellung zum Fotografen Mahmoud Dabdoub, der sowohl den Alltag in der DDR als auch den Mauerfall und die anschließende Transformation mit seiner Kamera dokumentierte.
Ausstellungsort:
Museum Villa Rot
Schlossweg 2
88483 Burgrieden-Rot
Öffnungszeiten:
Donnerstag bis Samstag: 14 bis 17 Uhr
Sonn- und Feiertags: 11 bis 17 Uhr
Weitere Informationen unter: Villa Rot: Ausstellungen
Hunderte Jugendliche versammelten sich vor 60 Jahren am 31. Oktober 1965 auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz in Leipzig, um gegen den Kahlschlag in der Beatszene zu protestieren. Die BUTLERS und andere beliebte Leipziger Bands durften nicht mehr spielen, galten der SED als zu »westlich-dekadent«. Die Staatsmacht löste die Beatdemo brutal auf und nahm allein am Vormittag mindestens 267 Fans vorläufig fest. 162 Jugendliche mussten im Braunkohletagebau zur Strafe Schwerstarbeit verrichten oder werden inhaftiert.
Um an dieses größte Protestereignis in Leipzig zwischen dem 17. Juni 1953 und der Friedlichen Revolution 1989/89 zu erinnern, fanden zahlreiche Veranstaltungen von uns und unseren Partnern statt: das historische und letzte Festkonzert der BUTLERS im Lindensaal Markleeberg (organisiert von Falk Johne, BUTLERS), Live-Beatmusik mit Thomas Spillner und Stephan Langer auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz, die Audiowalk-Premiere mit Zeitzeug:innen (drei Rundgänge, Regie: Diana Wesser), unsere Ausstellungseröffnung im Leipziger Schulmuseum sowie ein Podiumsgespräch am Abend des 31. Oktobers zu Musik und Protest.
Drei Jahre ist es her, als der Bundestag in einer Debatte beschloß, die Erinnerung an den Holodomor als Bildungsaufgabe zu fördern. Passiert ist seitdem nichts. In einem neuerlichen Brief wenden wir uns zusammen mit weiteren Unterzeichnern an die Bundesministerin für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend Karin Prien. Trotz Bildungsförderalismus sollte es der Bundesbildungsministerin möglich sein, auf ihre Kolleginnen und Kollegen in den Bundesländern einzuwirken und das Thema inhaltlich in die Bildung einzubringen.
Der Leipziger Piratensender Kanal X ging am 17. März 1990, dem Vorabend der ersten freien Volkskammerwahl in der DDR, auf Sendung. Als Fernsehkanal existierte er bis April 1991, nachdem ihm eine Sendelizenz in der nun gesamtdeutschen Medienlandschaft verwehrt wurde. Das Projekt existierte allerdings bis 1994 als „Kanal X – Lokaler Fernsehsender Leipzig – International e.V.“ weiter und produzierte u.a. Beiträge für andere Fernsehanstalten.
Der gesamte erhalten gebliebene Bestand des Senders wurde dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig übergeben und ist durch die Projektförderung der Bundesstiftung Aufarbeitung öffentlich nutzbar. Die über 500 Kassetten und mehr als 100 Stunden digitalisierten Filme dokumentieren sehr facettenreich die Zeit gewaltiger mentaler, sozialer, kultureller, wirtschaftlicher und städtebaulicher Umbrüche in Ostdeutschland, speziell in Leipzig und Umgebung.
Einen Ein- und Überblick bekommen Sie hier: www.kanalx.org
Unter www.dieanderejugend.de sind Online-Module für Schüler:innen zu Beat, Heavy-Metal, Breakdance, Punk, Neonazis und rechtsextremen Jugendlichen in der DDR und zur Umweltbewegung zu finden. Unterstützt von der Stiftung Sächsischen Gedenkstätten sind ab sofort Projekttage zum Thema Jugendkulturen sowie Fortbildungen für Multiplikator:innen zur Lernplattform auf Anfrage möglich!
Ob mittels eines Erklärvideos, einer interaktiven Karte, Auszügen aus Zeitzeug:innen-Interviews oder Gedächtnisprotokollen und Aktenauszügen - die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Jugendszenen in der DDR erfolgt in den einzelnen Modulen exemplarisch, multiperspektivisch und gegenwartsbezogen. Anhand der abwechslungsreichen und gleichzeitig reduzierten Inhalte sowie konkreten Aufgabenstellungen können die Schüler:innen ihren eigenen Lernweg wählen, Ergebnisse sichern und ein eigenes mediales Produkt erstellen.
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