Im Rahmen der Leipziger Buchmesse lädt die Stiftung Sächsische Gedenkstätten gemeinsam mit dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig e. V. und dem Haus der Demokratie Leipzig e. V. am 29. März 2025 um 19.00 Uhr zu einem Autorengespräch über das in der Schriftenreihe der Stiftung neu erschienene Buch zur Geschichte der Staatssicherheits-Bezirksverwaltung Dresden in das Haus der Demokratie Leipzig (Bernhard-Göring-Straße 152, 04277 Leipzig) ein.
Ulrike Bertus (Haus der Demokratie Leipzig) wird mit dem Historiker Dr. Heiko Neumann über das von ihm verfasste Werk „Ein Ort für ‚Menschen mit neuem Bewusstsein‘. Lebenswelten hauptamtlicher Mitarbeiter der Bezirksverwaltung Dresden des MfS 1950 bis 1989“ gemeinsam mit dem stellvertretenden Stiftungsgeschäftsführer Sven Riesel sprechen.
Heiko Neumann ist Mitglied im Trägerverein „Erkenntnis durch Erinnerung e. V.“ der Gedenkstätte Bautzner Straße Dresden. Die Buchvorstellung wird spannende Einblicke in aktuelle Forschungsergebnisse rund um die Struktur- und Baugeschichte sowie zu den Lebenswelten der Mitarbeiter der Stasi-Bezirksverwaltung Dresden geben.
Der Eintritt ist frei.
Hinweis: Bereits ab 18 Uhr sind alle herzlich zu einer Führung durch das geschichtsträchtige Haus der Demokratie und das Archiv Bürgerbewegung Leipzig eingeladen.
Verbrechen an der Ukraine und unser Gedenken
Am 24. Februar 2025 jährt sich die Großinvasion Rußlands gegen die Ukraine. Zugleich gedenken wir der toten der Maidan-Revolution im Februar 2014. An die Fenster der Nikolaikirche stecken wir Blumen, wie 1989, als Ausdruck des Mitgefühls und der Trauer. Und: Die Ukraine hat in ihrer Geschichte übergroßes Leid und Verbrechen erfahren müssen. Dafür stehen die Großinvasion, die Opfer der Maidan-Revolution sowie der Holodomor, die von Diktator Stalin herbeigeführte Hungerkatastrophe gegen Ukrainer und Ukrainerinnen in den 1930er Jahren der Sowjetunion.
Das Podium mit dem Kulturwissenschaftler und Experten für die Geschichte des ukrainischen Volkes Nathanael Wolff und die Rede des Philosophen Gottfried Böhme an diesem Abend stehen im Gedenken an die Opfer, die das ukrainische Volk bringt.
17:00 Friedensgebet
18:00 Gedenkrede zum Holodomor und zur Großinvasion
18:30 Podium und Kundgebung
19:30 Ende
Seit den manipulierten Parlamentswahlen und der Rücknahme der EU-Beitrittsverhandlungen durch den georgischen Premierminister Irakli Kobachidse im Herbst vergangenen Jahres, erlebt Georgien eine neue Welle massiver Proteste. Seit mehr als zwei Monaten, versammeln sich jeden Abend tausende von Menschen auf den Straßen, um gegen die zunehmend autoritäre Politik der Regierungspartei „Georgischer Traum“ und die Annäherung an Russland zu demonstrieren und dabei faire Neuwahlen und Freilassung von inzwischen mehr als fünfzig politischen Gefangenen des Regimes zu fordern. Protestiert wird nicht nur in der Hauptstadt Tbilisi, sondern auch in zahlreichen anderen Städten und Regionen. Die Proteste sind von der breiten Zivilgesellschaft organisiert und getragen.
Anlässlich der jüngsten Entwicklungen in Georgien soll am Donnerstag, dem 06.02, um 19 Uhr in den Räumen des Europa-Haus Leipzig eine hybride Podiumsdiskussion (DE) unter dem Titel „Für eure und unsere Freiheit – Georgien im Zeichen des Protestes“ stattfinden. Die TeilnehmerInnen der Diskussion sind Philosoph und Publizist Prof. Dr. Giorgi Maisuradze (Ilia-Universität Tbilisi, wird online zugeschaltet), Kultur- und Literaturforscher Prof. Dr. Luka Nakhutsrishvili (Ilia-Universität Tbilisi, wird online zugeschaltet) sowie HistorikerInnen Katie Sartania (Leibniz-Zentrum Moderner Orient) und Anna Margvelashvili (Soviet Past Research Laboratory). Im Anschluss an die Diskussion wird es eine offene Fragerunde mit dem Publikum geben.
Die Veranstaltung wird als eine Kooperation zwischen dem BMBF-Forschungsverbund „Das umstrittene Erbe von 1989 – Aneignungen zwischen Politisierung, Popularisierung und historisch-politischer Geschichtsvermittlung“ (Universität Leipzig), der „Stiftung Friedliche Revolution“, der DGO-Zweigstelle Leipzig, dem Leibniz-Institut für Geschichte und Kultur des östlichen Europa (GWZO), dem „Archiv Bürgerbewegung Leipzig“ und Leibniz-Forschungsnetzwerk Östliches Europa organisiert.
Datum: 06. Februar 2025, 19 Uhr
Ort: Europa-Haus Leipzig, Markt 10 (Handwerkerpassage)
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist frei.
„Leuchtende Freiheit“ – Erfolgreiche Premiere immersiver Installation zur Friedlichen Revolution 1989 in Leipzig
Am 7. Oktober 2024 erinnerte das Kunstkraftwerk Leipzig in Kooperation mit dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig, der Nikolaikirche Leipzig und unterstützt von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in einer beeindruckenden immersiven Installation an die Montagsdemonstrationen im Jahr 1989. Lange Schlangen vor der Maschinenhalle des Kunstkraftwerkes Leipzig zeugten von dem großen Interesse der Leipziger:innen, an dem ca. zehnminütigen multimedialen Event mit originalen Bild-, Film- und Tonmaterialien zum Herbst 1989 teilzunehmen. Das Projekt wird 2025 fortgeführt und weiterentwickelt, historisch-politische Bildungsangebote zur Friedlichen Revolution sind in Planung.
„Freiheit für alle Beat-Fans!“ – Zeitzeugen berichteten von der Leipziger Beatdemo 1965
Ein Höhepunkt dieses Jahres war für das ABL ohne Zweifel die Veranstaltung zum 59. Jahrestag der Leipziger Beatdemo in der naTo am 27.10.2024. Vereinsmitglied Georg Wellbrock las entsprechende Passagen aus dem Buch von Erich Loest "Es geht seinen Gang oder Mühen in unserer Ebene" von 1978. Sein Sohn Thomas Loest ergänzte der Zensur zum Opfer gefallene Passagen.
Weiterhin sprachen vier Zeitzeugen z.T. zum ersten Mal öffentlich über ihre persönlichen Erfahrungen. So berichtete Burkard Siegel von seinen Eindrücken aus dem Arbeitserziehungslager Regis-Breitingen, wo er nach seiner Verhaftung bei der Beatdemo 1965 in der Braunkohle hart arbeiten musste. Reinhard Rössler war als Jugendlicher zwei Wochen in U-Haft, da man vermutete, er hätte die Flugblätter zur Beatdemo gedruckt. Musikalisch mit Beatklängen begleitet wurde der sehr gut besuchte Abend von Thomas Spillner. Wir danken der Stadt Leipzig für die finanzielle Unterstützung der Veranstaltung!
Unser Lernmodul für Schüler:innen zur Beatdemo:
https://dieanderejugend.de/inhalt/beat-3/
„Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution" in München vorgestellt
Der Journalist Peter Wensierski las am 19. und 20. November 2024 vor sehr interessiertem Publikum, u.a. Deutschlernende in München, aus seinem Buch „Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution“, in welchem er über eine Gruppe junger Leute in Leipzig und ihren Protest gegen Umweltverschmutzung und die fehlende Meinungsfreiheit in der DDR in den Jahren 1988/89 schreibt. Uwe Schwabe, einer der Protagonisten von damals, war anwesend und schilderte eindrücklich seine persönlichen Erfahrungen. Weiterhin wurden historische Filmaufnahmen gezeigt sowie die Ausstellung der Bundesstiftung Aufarbeitung „Friedliche Revolution und deutsche Einheit“. Veranstaltungsorte waren in München die Volkshochschule und die Seidlvilla.
Ein Kooperationsprojekt des Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. mit der Münchner Volkshochschule
Der Journalist Peter Wensierski liest aus seinem Buch „Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution“, in welchem er eine Gruppe junger Leute in Leipzig und ihren Protest gegen Umweltverschmutzung und die fehlende Meinungsfreiheit in der DDR in den Jahren 1988 und 1989 beschreibt. Uwe Schwabe, einer der Protagonisten, wird anwesend sein. Es werden Filmaufnahmen gezeigt und persönlichen Erfahrungen geschildert.
Ein Kooperationsprojekt des Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. mit der Münchner Volkshochschule
Wann und Wo: Dienstag, 19.11.2024, 19 Uhr: Seidlvilla, Haupthaus, Nikolaiplatz 1b, München
Wann und Wo: Mittwoch, 20.11.2024, 10:30 Uhr: Volkshochschule München, Troppauer Str. 10
Für die Veranstaltung wird um eine Voranmeldung gebeten unter: www.mvhs.de
Eintritt frei – Barrierefreier Zugang
Vortrag von Dr. Katharina Lenski
Das Stigma „Asozialität“ entstand mit der Gründung des Sozialstaates im 19. Jahrhundert. Als „Asoziale“ wurden diejenigen gekennzeichnet, die nicht den gängigen Mustern von Lohnerwerb und Lebensweise entsprachen. Bis heute gehören diese in Ost wie West zu jenen, die nur bedingt oder nicht als Opfer der NS-Morde anerkannt wurden. In den staatssozialistischen Ländern diente „Asozialität“ als Projektion für ausgrenzende Fürsorge- und Erziehungsdiskurse, die Kontinuitäten zur NS-Zeit spiegeln. In Kinderheimen, Psychiatrien, medizinischen Sonderstationen, Arbeitslagern und Gefängnissen, in Sonderbrigaden und in den Sozialdiskursen lebten die alten Muster vielfach fort und aktualisierten sich. Die Stigmatisierung als „asozial“ betraf nicht nur den deutschen Sprachraum, sondern setzte sich auch in Osteuropa und zum Teil in Westeuropa fort.
Wir gehen am Beispiel von Einzelfällen der Geschichte des Stigmas nach, sprechen über Prozesse der Ausgrenzung und Möglichkeiten, gegenzusteuern.
Dr. Katharina Lenski ist Historikerin, Soziologin und Erziehungswissenschaftlerin. Sie erforscht Ausgrenzungen und Stigmatisierungen im 19. und 20. Jahrhundert, hat dazu zahlreiche Beiträge publiziert und veranstaltet Workshops für Multiplikator:innen zum Thema.
Wann: Donnerstag, 28. November, 18 Uhr
Wo: Haus der Demokratie Leipzig (Café)
Eintritt Frei, barrierefreier Zugang
Eine Veranstaltung von Riebeckstraße 63 e.V. in Kooperation mit Weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen
In Kooperation mit Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. (AG STOLPERSTEINE)
Die Autorin Claudia Haas-Steigerwald hat sich für ihr Buch "Mach, was Dich erfüllt und bewegt" (erschienen im @passageverlag) mit vielen verschiedenen Menschen darüber unterhalten, was ein erfülltes Leben ausmacht. Die Antworten sind so unterschiedlich wie die Gesprächspartner selbst. Eine von ihnen ist die Sprechwissenschaftlerin Dr. Christa Heilmann, die 1946 in Leipzig geboren wurde und 1987 mit ihrer Familie in die BRD übersiedelte - auch sie ist an diesem Abend zu Gast. Über ihr Engagement für Menschen mit Behinderung und über ihre Motivation wollen wir an diesem Abend unter anderem mit ihr sprechen.
Wann: Donnerstag, 21. November 2024, 19:00 Uhr
Wo: Haus der Demokratie Leipzig (Café)
Eintritt Frei, barrierefreier Zugang
Die Veranstaltung ist eine Kooperation von Haus der Demokratie Leipzig e.V., dem Behindertenverband Leipzig e.V. und dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.
Am 31. Oktober 1965 demonstrierten hunderte empörte Jugendliche auf dem Leipziger Wilhelm-Leuschner-Platz gegen den Kahlschlag in der Beat-Szene durch die SED. „The Butlers“ und andere beliebte Leipziger Bands durften nicht mehr spielen, galten als zu „westlich-dekadent“. Die DDR-Staatsmacht löste die friedliche Beatdemo gewaltsam auf und nahm 267 Jugendliche vorläufig fest. 162 von ihnen wurden mit 2 bis 4 Wochen „Arbeitserziehung“ in der Braunkohle bestraft. Zahlreiche Flugblatt- und Graffitiaktionen der entsetzten Jugendlichen im Leipziger Stadtgebiet folgten.
Dieses Protest-Ereignis ist in Leipzig immer noch zu wenig bekannt, weshalb das Archiv Bürgerbewegung Leipzig jährlich an diese größte öffentliche Auseinandersetzung in Leipzig zwischen dem 17. Juni 1953 und der Friedlichen Revolution erinnert. 59 Jahre nach der Beatdemo geht es darum, wie die Erinnerung von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen bewahrt und im kollektiven Gedächtnis von Leipzig präsenter wird. Das Publikum wird einbezogen, Ideen und Wünsche für den 60. Jahrestag der Beatdemo einzubringen. Natürlich gibt es auch wieder Beatmusik live, dieses Jahr vom Leipziger Thomas Spillner, der damals in einer Leipziger Schülerband und später bei der DDR-Kultband „Winni 2“ spielte!
Eintritt frei
Wann: 27. Oktober 2024, 19 Uhr
Wo:
Soziokulturelles Zentrum „Die naTo“
Karl-Liebknecht-Straße 46
04275 Leipzig
Am Montag, den 7. Oktober 2024 um 18.00 Uhr, erinnert das Kunstkraftwerk Leipzig in Kooperation mit dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig, der Nikolaikirche Leipzig und unterstützt von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur in einer immersiven Installation an die Montagsdemonstrationen im Jahr 1989.
In der Maschinenhalle des Kunstkraftwerk (Saalfelder Straße 8b in Leipzig) werden Original-Bild-, Film- und Tonmaterial zu einem ca. zehnminütigen multimedialen Event, in dem nicht nur die Nikolaikirche mit ihren Predigten und Friedensgebeten oder die Rede von Kurt Masur im Leipziger Stadtfunk am 9. Oktober 1989 lebendig werden, sondern vor allem die mutigen Demonstranten auf dem Leipziger Innenstadtring.
Der Eintritt für das Event ist kostenfrei. Die Veranstalter bitten, sich für einen der Zeit-Slots ab 18.00 Uhr online zu registrieren unter: https://www.kunstkraftwerk-leipzig.com/tickets/
Die Verhaftung der Mitglieder der Punkband Namenlos aus Berlin am 11.08.1983 wurde in der Szene schnell bekannt. So kommt es in Leipzig nach einer Party in der Nacht vom 15.08. zum 16.08.1983 zu einer spontanen Solidaritätserklärung von vier Jugendlichen. Sie sprühen im Neubauviertel Grünau und schreiben "Bullenstaat", "Bürgerkrieg", "Nazis wieder in Leipzig" und "Freiheit für Jana, Mita und A-Micha". Schon am nächsten Morgen werden sie allesamt verhaftet. Am 05.11.1983 werden sie vom Gericht in Leipzig zu Gefängnisstrafen zwischen sieben und zehn Monaten verurteilt. "Ratte" und "Connie", zwei der Beteiligten, werden von ihren Intentionen, der U-Haft und wie es weiterging erzählen.
Wann: 10.10.2024, 20 Uhr
Wo: Leipzig Plagwitz, BiBaBo, Engertstraße 36 (Plagwitzer Bahnhof)
Kooperation von Archiv Bürgerbewegung Leipzig und Heldenstadt Anders e.V.
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