Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

11.04.2024, 19 Uhr im Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig (Dittrichring 24, 04109 Leipzig)

Dokumentarfilm von Peter Wensierski, rbb 2017, 45 Minuten

Als Inoffizielle Mitarbeiterin des MfS spionierte Monika Haeger über acht Jahre die Ostberliner Opposition, vor allem die Arbeitsgruppe „Frauen für den Frieden“ aus. Nach dem Mauerfall stellten Redakteure des ARD-Fernsehmagazins „Kontraste“ sie zur Rede und legten die Gedankenwelt eines Spitzels offen. Der Dokumentarfilm zeichnet nicht nur ihren Lebensweg von der Geburt im zerbombten Berlin über das SED-Vorzeige-Kinderheim Königsheide bis ins Zentrum der Berliner Opposition um Bärbel Bohley nach - auch ihr Führungsoffizier der MfS-Hauptabteilung XX/4 kommt erstmals zu Wort.

Anschließend Gespräch und Diskussion mit dem Journalisten Peter Wensierski und Ulrike Poppe, ehemals Mitglied von „Frauen für den Frieden“

Veranstalter: Agentur für Bildung, Geschichte und Politik e.V., Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. und Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Foto: Filmstill „IM Dienst der Stasi - Der Fall Monika Haeger“

Samstag, 23. März 2024, 19.30 Uhr, Zeitgeschichtliches Forum Leipzig, Eintritt frei

Ulbricht in Leipzig – Die Biographie von Ilko-Sascha Kowalczuk zu Walter Ulbricht – mit dem Autor und Wolf BiermannWalter Ulbricht war die prägende Figur der kommunistischen Zeit in Ostdeutschland. Der Leipziger Ulbricht ist in der Stadtgesellschaft bekannt für seinen Ausspruch „Das Ding muss weg“ – gemeint ist die Universitätskirche St. Pauli zu Leipzig, die tatsächlich am 31.05.1968 um 10.00 Uhr gesprengt wurde. Die Kirchenpolitik Ulbrichts war rigide, Jugendliche und die Junge Gemeinde wurden verfolgt. Menschen wurden gezwungen aus der Kirche auszutreten, um in bestimmte Berufswelten einzutreten. Demokratische Parteien wurden in der Nationalen Front vereinigt und damit praktisch kaltgestellt. Dem Autor Ilko-Sascha Kowalczuk ist in zwei Bänden eine einmalig zu nennende Recherche-Arbeit gelungen, die zugleich eine Geschichte des Kommunismus skizziert. Der Zeitzeuge Wolf Biermann berichtet anschaulich an diesem Abend über die Macht der Ideologie und besingt die Freiheit, sich dieser Ideologie entgegenzustellen.

In Kooperation mit der Evangelischen Akademie Sachsen und dem Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig.

HIER könnt Ihr unseren Flyer herunterladen!

Vortrag und Gespräch

Montag, 19. Februar 2024, 18.00 Uhr

Atelier, Zeitgeschichtliches Forum Leipzig, Grimmaische Straße 6

Literatur im Exil. Ukrainerinnen und Ukrainer in Europa

Vortrag und Gespräch

Mit der Prof. Dr. Anna Gaidash (Professorin an der Borys Grinchenko Kyiv Metropolitan University) und der Schriftstellerin Khrystyna Kozlovska (Kyiv /Ukraine)

Moderation: Prof. Dr. Beate Mitzscherlich (EuropaMaidan Leipzig e. V.)

Veranstalter: Archiv Bürgerbewegung Leipzig e. V. und EuropaMaidan Leipzig e. V.

Eintritt frei

Ukrainische Literatur ist nicht erst seit dem Kriegsausbruch am 24. Februar 2022 im Exil: Der ukrainische Nationaldichter Taras Shewshenko schrieb unter den Bedingungen des zaristischen Russlands im Kaukasus über seine Heimat. In den 1930er Jahren entstand Literatur über den Holodomor ausschließlich außerhalb Sowjetrusslands. Infolge des Zweiten Weltkriegs entstand eine ukrainische Exilliteratur von „displaced persons“ in Kanada und den USA. Heute schreiben ukrainische Autorinnen und Autoren u. a. in Deutschland, Polen oder Frankreich. Was macht die erzwungene oder gewählte Emigration mit der Sprache? Wie verändert der Blick aus der Ferne das Bild der Heimat – insbesondere einer Heimat im Krieg?

Diesen und weiteren Fragen widmet sich die Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Anna Gaidash in einem Vortrag und diskutiert anschließend mit der in Leipzig lebenden Schriftstellerin Khrystyna Kozlovska und Prof. Dr. Beate Mitzscherlich über ukrainische Literatur im Exil. Khrystyna Kozlovska liest aus ihren Gedichten auf Ukrainisch und Deutsch.

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Zum 40. Jahrestag der Leipziger Kerzendemo

Am Eröffnungstag der 26. Dokumentar- und Kurzfilmwoche im Leipziger Kino „Capitol“, dem 18. November 1983, versammeln sich kurz vor 19 Uhr ca. 30 Jugendliche in der Petersstraße vor dem Kino „Capitol“ und entzünden schweigend, im Kreis sitzend, ihre Kerzen. Es ist der Höhepunkt nach mehreren Demonstrationen für Abrüstung und Frieden in den vergangenen Tagen. Die Leipziger Volkspolizei ist vorbereitet und löst innerhalb von zehn Minuten die Demonstration auf. 18 Personen werden festgenommen. An den Jugendlichen wird ein Exempel statuiert. Das Kreisgericht Leipzig verurteilt im Frühjahr 1984 sechs Demonstranten zu Gefängnisstrafen von zehn Monaten bis zu zwei Jahren. Nur eine Verurteilung wird zur Bewährung ausgesetzt.

Das Programm des Abends beginnt mit einer historischen Einordnung des Geschehens durch den damals beteiligten Dr. Hans-Joachim Döring. Im Anschluss daran findet ein Gespräch mit mehreren Zeitzeugen statt, moderiert von Ariane Zabel. Die Zeitzeugen werden ihre persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen teilen und somit wertvolle Einblicke in die Geschehnisse vom 18. November 1983 gewähren.

Der Eintritt ist frei.

Datum: 18.11.2023, 19 Uhr

Ort: Stasi-Unterlagen-Archiv Leipzig, Dittrichring 24, 04109 Leipzig

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Ausstellungseröffnung mit Einführung und Zeitzeugengespräch im Komm-Haus

 Anfang der 1960er Jahre erobert die Musik der Beatles und Rolling Stones auch die Herzen der Jugendlichen in der DDR. Im Beat-Fieber gründen Jugendliche im ganzen Land Gitarrengruppen.
Zunächst vom Staat gefördert, welcher die Jugend nach dem Mauerbau für sich gewinnen will, kippt die Stimmung Mitte der 1960er Jahre ins Gegenteil. Beatfans mit ihren langen Haaren, Glockenhosen und Kofferradio gelten nun als „Rowdies“ und „Gammler“. Zahlreichen Leipziger Bands wird 1965 ihre Spiellizenz entzogen, die bekannte Band „The Butlers“ wird verboten. Die Fans reagieren empört und es kommt am 31.10.1965 zur Leipziger Beatdemo auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz, welche brutal von der Staatsmacht aufgelöst wird …

Die Ausstellung spannt den Bogen vom Rock‘n’roll der 1950er Jahre über die Beatmusik hin zu den Weltfestspielen der Jugend in Berlin 1973 und zur bekannten DDR-Band „Renft“, welche aufgrund ihrer kritischen Texte 1975 verboten wurde.

Ausstellungseröffnung mit Micha Wildt, Kurator. Eintritt frei

Wann: Donnerstag, 26.10.2023. Beginn: 18 Uhr, Ende: 20 Uhr

Wo: Wagner Saal im Komm-Haus, Selliner Str. 17, 04207 Leipzig

Einblicke in die Sammlungen des Archiv Bürgerbewegung Leipzig im Rahmenprogramm des 54. Deutschen Historikertag am 19. September 2023 in Leipzig

Bei einem Rundgang durch die Archivräume wurden den Teilnehmenden des Historikertages Zeugnisse von Mut, Zivilcourage und Repression aus dem einzigartigen Archivbestand vorgestellt. Anhand von Unterlagen zur Beweissicherung der Wahlfälschung der Kommunalwahlen in der DDR am 7. Mai 1989 wurde ein Faktencheck aus dem Jahr 1989 präsentiert. Darüber hinaus wurden den anwesenden Wissenschaftler:innen Möglichkeiten zur Nutzung der Bestände des ABL aufgezeigt.

„Jeder Mensch mit freiem Willen…“

Gefängnisbriefe aus Belarus – Studientag

14. Oktober 2023, 10 bis 14 Uhr

Ort: Gedenkstätte Museum Runde Ecke Leipzig, Saal

„Jeder Mensch mit freiem Willen ist eine Fundgrube lebendiger Gedanken“, schreibt die aus politischen Gründen inhaftierte Anna Wischnak. Die Hoffnung auf ein künftiges Leben in Freiheit spiegeln diese Briefe wider. Gelesen und besprochen werden insbesondere die Aufzeichnungen des seit drei Jahren in Haft sitzenden Maxim Znak, Rechtsanwalt und Mitglied der belarussischen Oppositionsbewegung. Das ABL beteiligt sich mit einer Lesung aus „Zekamerone“ (zek = russ. für Häftling), das er im ersten Jahr seiner Haft verfasste. Hier versammelt er einhundert kurze Geschichten zu seinem Haftalltag, die er zunächst seinen Mithäftlingen vortrug und die dann aus dem Gefängnis geschmuggelt im Ausland veröffentlicht werden konnten.     

Der Studientag soll ein Zeichen der Solidarität mit Belarus, mit geflüchteten Menschen von dort und den Inhaftierten setzen. Die Teilnehmenden begegnen Belarussinnen und Belarussen, u.a. Ina Rumiantseva. Der Dresdner Theologe Prof. Ulfrid Kleinert referiert über psychosoziale Aspekte politischer Gefangenschaft und Widerstandskräfte in dieser Lage.

Veranstalter: Evangelische Akademie Sachsen

In Kooperation mit: razam e.V., Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V., Gedenkstätte Museum Runde Ecke

Anmeldung bitte unter: https://ea-sachsen.de/veranstaltungen/jeder-mensch-mit-freiem-willen/

The Butlers„Es lebe der Beat“ – lebendig erinnern an die Leipziger Beatdemo 1965!

Zum 58. Jahrestag der Leipziger Beatdemo: 

Am 31. Oktober 1965 demonstrierten hunderte empörte Jugendliche auf dem Leipziger Wilhelm-Leuschner-Platz gegen den Kahlschlag in der Beat-Szene durch die SED. „The Butlers“ und andere beliebte Leipziger Bands durften nicht mehr spielen, galten als zu „westlich-dekadent“. Drei Markleeberger Jugendliche riefen mit Flugblättern spontan zu dieser Demo auf, kamen später dafür vor Gericht. Die DDR-Staatsmacht löste die friedliche Beatdemo gewaltsam auf und nahm 267 Jugendliche vorläufig fest. 162 von ihnen wurden mit 2 bis 4 Wochen „Arbeitserziehung“ in der Braunkohle bestraft.

Dieses Protest-Ereignis ist in Leipzig kaum bekannt, weshalb das Archiv Bürgerbewegung Leipzig jährlich an diese größte öffentliche Auseinandersetzung in Leipzig zwischen dem 17. Juni 1953 und der Friedlichen Revolution erinnert. 58 Jahre nach der Beatdemo geht es darum, wie die Erinnerung von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen bewahrt und an die jüngere Generation weitergegeben werden kann. Natürlich gibt es auch wieder Beatmusik live, dieses Jahr vom Leipziger Stephan Langer, der damals erst bei „The Devils“ und später bei den „Luniks“ spielte!

Eintritt frei

 Wann: 30. Oktober 2023, 19 Uhr

 Wo: Soziokulturelles Zentrum „Die naTo“, Karl-Liebknecht-Straße 46, 04275 Leipzig

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Buchvorstellung, Vortrag und Diskussion mit der amerikanischen Historikerin

Mary Elise Sarotte: Nicht einen Schritt weiter nach Osten

- Amerika, Russland und die wahre Geschichte der Nato-Osterweiterung -

 

Wann: 20. September 2023, 17 Uhr (ohne Anmeldung möglich!)

Wo: Stasiunterlagenarchiv Leipzig, Dittrichring 24, 04109 Leipzig 

 

"Not one inch." Mit diesen Worten schlug US-Außenminister James Baker Gorbatschow im Rahmen der Verhandlungen um die deutsche Wiedervereinigung einen hypothetischen Handel vor: Ihr gebt euren Teil Deutschlands frei, wir verrücken die Nato nicht nach Osten. Seitdem ranken sich um dieses Gespräch zahlreiche Legenden und Kontroversen. Was genau wurde damals versprochen? Und wie kam es zu der heute so umstrittenen Nato-Osterweiterung?

Plakat der Ausstellung / Quelle: ABLDas Archiv Bürgerbewegung Leipzig zeigt vom 10. Juli bis zum 30. August 2023 eine Ausstellung zu der Umweltbewegung der DDR im Haus der Demokratie Leipzig (Bernhard-Göring-Straße 152, 04277 Leipzig).

Die Ausstellung beleuchtet verschiede Aspekte der Umweltbewegung in der DDR, wie zum Beispiel die Pleißemärsche 1988 und 1989, die Aktionen „Eine Mark für Espenhain“ und „Mobil ohne Auto“ sowie die Gruppe „Christliches Umweltseminar Rötha“. Besucher haben die Gelegenheit, mehr über die umweltbezogenen Aktivitäten und den Widerstand gegen Umweltverschmutzung und industrielle Auswirkungen in der DDR zu erfahren

Die Ausstellung ist zwischen 11-13 Uhr sowie während der Abendveranstaltungen im Café des Haus der Demokratie Leipzig zu sehen.


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