Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Plakat zur AusstellungDer Schatz vom Dachboden - Das Archiv des jüdischen Fotografen Abram Mittelmann

Ausstellung vom 28.6. bis 27.8.2023

Auf dem Dachboden des Wohnhauses Peterssteinweg 15 in der Leipziger Südvorstadt wurde 1988 ein Schatz von über 2.000 Glasnegativen aus dem Atelier des in der Shoah ermordeten jüdischen Fotografen Abram Mittelmann, das sich von 1909 bis 1938 hier befand, entdeckt. Die Sammlung ist ein Zeitfenster in die Gesellschaft einer deutschen Stadt vor dem Zweiten Weltkrieg. Sie gibt der einst florierenden Leipziger jüdischen Gemeinde, die von den Nationalsozialisten zerschlagen wurde, viele Namen und Gesichter zurück.
Im Oktober 2022 wurde das Fotoarchiv dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig e. V. in treuhänderischer Verantwortung für die Erben übergeben. Eine Initiativgruppe bestehend aus der Enkelin Nadia Vergne und Leipziger Kulturinstitutionen entwickelt seitdem Wege der Aufarbeitung und Nutzung.

Mit dieser Werkschau erhält die Öffentlichkeit aktuelle Einblicke in die einmalige Sammlung zur Leipziger jüdischen Geschichte.

Ort: Ägyptisches Museum – Georg Steindorff – der Universität Leipzig (Kroch-Hochhaus, Goethestraße 2, 04109 Leipzig)

  • Montag & Dienstag: geschlossen
  • Mittwoch – Freitag: 13 – 17 Uhr
  • Samstag & Sonntag: 10 – 17 Uhr

Eintritt: 5€ / 3€

Führungen: 29.6. (mit der Enkelin) - 27.7. - 24.8. jeweils 16 Uhr

 

24. Mai 2023, 18 bis 20 Uhr, Dreikönigskirche – Haus der Kirche in Dresden

Vor 31 Jahren wurde in der Dresdner Dreikönigskirche die Sächsische Landesverfassung verabschiedet. Anlässlich dieses Jahrestages widmet sich der diesjährige Verfassungsdialog der Evangelischen Akademie Sachsen dem Menschenbild in der Sächsischen Verfassung. Artikel 119 gibt den Grundsätzen der Menschlichkeit, der Rechtsstaatlichkeit, dem internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte (Zivilpakt) und der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vom 10. Dezember 1948 einen verbindlichen Rang. Zu Fragen der Vermittlung von Menschenrechten und Wertvorstellungen sowie zur Aktualität der Sächsischen Verfassung und möglichen Textänderungen kommen ins Gespräch:

  • Dr. Beate Rudolf, Direktorin des Deutschen Instituts für Menschenrechte
  • Gesine Märtens, Staatssekretärin im Sächs. Staatsministerium der Justiz und für Demokratie, Europa und Gleichstellung (Bündnis 90/ Grüne)
  • Martin Modschiedler, MdL, Rechtspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion
  • Juliane Thieme, Bildungsreferentin des Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Moderation: Akademiedirektor Stephan Bickhardt und Studienleiter Christian Kurzke

Flyer (pdf)

Weitere Informationen und Anmeldung unter Evangelische Akademie Sachsen

Globale Vernetzungskonferenz für Aufarbeitung und Versöhnung

Tagung in Berlin am 18./19.4.2023 mit ca. 70 internationalen Teilnehmenden aus Afrika, Asien, Europa, Südamerika

Federführend: Berghof Foundation, Bundesstiftung Aufarbeitung

 

Das ABL wurde mit einem Beitrag zum Projekt "Jugend erinnert" eingeladen zu:  

 „Shaping the future: The power of youth as agents for living memory and justice“

„Die Zukunft gestalten: Die Kraft von Jugendlichen als Akteure für eine lebendige Erinnerung und Gerechtigkeit“

 

Beschreibung des Workshops (pdf)

Am 13. April um 18 Uhr eröffnet das KOMM-Haus eine neue Foto-Ausstellung mit dem Titel

"Von der Eckkneipe zur Montagsdemo - Leipzig in den 80ern".

Die ausgewählten Bilder stammen aus dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig. Als Gast erwarten wir Mahmoud Dabdoub, der Erlebnisse der damaligen Zeit aus seiner Sicht als Fotograf schildern wird.

Inhaltliche Schwerpunkte der Fotosammlung sind der Alltag in der DDR sowie die unterschiedlichen Versuche des Ausbrechens aus den gesellschaftlich vorgegebenen Handlungsspielräumen der Menschen, Momente des Abweichens von den politisch definierten und motivierten Erwartungen an die »sozialistische Persönlichkeit« sowie die unterschiedlichen Ausprägungen von Widerstand und Opposition in der DDR. Gezeigt werden 20 Aufnahmen von Mahmoud Dabdoub, Christoph Motzer, Bernd Heinze u.a.

Die Ausstellung wird bis Ende Mai im Komm-Haus zu sehen sein.

Kontakt zum Haus: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder Tel. 0341 9419132. Weitere Infos hier: www.kommhaus.de

Vortrag und Diskussion

30. März 2023 um 19 Uhr

Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“. Historischer Kinosaal. Dietrichring 24, 04109 Leipzig


Begrüßung: Stephan Bickhardt (Europa-Maidan-Leipzig e.V.)

Vortrag: Irine Beridze (Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Promovendin am Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin)

Anschließend Gespräch mit Irine Beridze und Anna Margvelashvilli (Vorstands- und Gründungsmitglied Soviet Past Research Laboratory) aus Georgien über die Lage der Zivilgesellschaftlichen Organisationen, die Rücknahme des „sogenannten Agentengesetzes“ und die Transformationsprozesse, die die letzten 30 Jahre georgischer Geschichte maßgeblich prägten.

Moderation: Uwe Schwabe (Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.)

Christoph Wilker: Die unbekannten Judenhelfer

Samstag, 21. Januar 2023, 18:30 Uhr
Soziokulturellen Zentrums "Die VILLA", Lessingstraße 7, 04109 Leipzig

Das auf intensiven Recherchen basierende Buch mit zahlreichen bewegenden Einzelschicksalen (unter anderem auch aus Sachsen) beleuchtet eine bisher wenig beachtete Seite des zivilen Widerstandes. Das Buch trägt den Untertitel "Wie Zeugen Jehovas im Nationalsozialismus jüdischen Mitmenschen beistanden".


Programm:
Moderation: Ulrike Geisler, Historikerin, Institut B3, Gegen Vergessen – Für Demokratie, Regionalgruppe Sachsen

• "Vor 81 Jahren (21.1.1942) — die erste Deportation von Juden aus Leipzig" - Achim Beier, Archiv Bürgerbewegung Leipzig – Arbeitsgruppe Stolpersteine
• "Gehorsam verweigert — Aspekte jüdischen Widerstands am Beispiel ehemaliger Leipziger Familien" - Jane Wegewitz, Referentin der sächsischen Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus/Projektleiterin EnterHistory!
• Felix Mendelssohn Bartholdy – Lied ohne Worte E-Dur op. 19 Nr. 1 - Anne-Sophie Palm (Violine), Antonia Gansauge (Klavier)
• Gespräch mit dem Autor Christoph Wilker über "Die unbekannten Judenhelfer" (am Ende Möglichkeit für Fragen aus dem Publikum) - Sebastian Reichert, Dipl.-Journalist

Anschließend: Einladung zu Gesprächen

Das Festival of East European Cinema, das Filmfestival Cottbus, ist zu Gast in Leipzig und präsentiert, unterstützt von der Bundesstiftung Aufarbeitung, eine ukrainische Produktion des Regisseurs Taras Dron von 2020. Der Film wird in ukrainischer Sprache mit englischen Untertiteln gezeigt.

 

Freitag, 18. November 2022

18 Uhr

Kinobar „Prager Frühling“ Leipzig

Bernhard-Göring-Straße 152

Eintritt frei 

Über 60 Beatfans und Interessierte kamen am 31. Oktober 2022 in die naTo, um sich an die Ereignisse vor 57 Jahren in Leipzig zu erinnern. Damals war eine friedliche Ansammlung von Beatfans, die gegen die rigorose Eindämmung der Beatmusik protestierte, mit Schlagstöcken, Hunden und Wasserwerfer gewaltsam aufgelöst worden. Während Musiker Andreas Schirneck mal kraftvoll, mal melancholisch Songs der Beatles, Rolling Stones oder Renft spielte, stellte Bildungsreferentin Juliane Thieme anhand von Fotos und Dokumenten die historischen Zusammenhänge dar.

Archivleiterin Dr. Saskia Paul wandte sich mit einem eindringlichen Sammlungsaufruf zur Jugendkultur des Beat an die Anwesenden, welche sich im Nachgang der Veranstaltung zahlreich beim Archiv Bürgerbewegung Leipzig meldeten, bereit ihre Erinnerungen zu teilen.

Vortrag von Mary Sarotte am 8. November 2022 um 19 Uhr im Zeitgeschichtlichen Forum

Professorin Mary Sarotte wird die Hauptthemen aus ihrem jüngsten Buch - Not One Inch: America, Russia, and the Making of Post-Cold War Stalemate - vortragen. Das Buch basiert auf zahlreichen Interviews sowie historischen Quellen. 

Prof. Dr. M. E. Sarotte ist Professorin für internationale Politik und Zeitgeschichte an der Johns Hopkins School of Advanced International Studies (SAIS), Washington DC/USA. Sie studierte an der Harvard Universität, promovierte an der Yale Universität und ist Autorin von zahlreichen Büchern über den Mauerfall sowie die NATO-Osterweiterung.

Anschließend: Gespräch mit Reinhard Bohse (Vorstand EuropaMaidan Leipzig e. V.)

Veranstalter: Archiv Bürgerbewegung Leipzig e. V. und EuropaMaidan Leipzig e. V. in Kooperation mit dem Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig

Eintritt frei

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Wir gratulieren von Herzen der russischen Menschenrechtsorganisation MEMORIAL, welche den Friedensnobelpreis erhalten wird! MEMORIAL setzt sich in Russland für die Aufarbeitung der Verbrechen des Kommunismus in der Sowjetunion ein und wurde letztes Jahr verboten.

Wie wichtig für eine Gesellschaft das Aufarbeiten von Unrecht ist, wenn etwas Neues beginnen soll und wie sehr in Russland der Versuch einer demokratischen Erinnerungskultur behindert und unterbunden wird, davon berichtete Dr. Irina Scherbakowa am 8. Oktober 2022 in Leipzig bei einer Veranstaltung der Evangelischen Akademie Sachsen, dem ABL und ZFL. Ihre Organisation MEMORIAL, ausgezeichnet mit dem Friedensnobelpreis, hat u.a. zum Ziel, Einzelschicksale von Opfern des Großen Terrors unter Stalin aufzuklären und zu dokumentieren sowie der Mythenbildung zum Großen Vaterländischen Krieg die Wahrheit der stalinistischen "Säuberungen" gegenüberzustellen.

Beispielsweise initiierte MEMORIAL landesweit nach dem Vorbild des deutschen Geschichtswettbewerbes der Körber-Stiftung ab 1998 einen überaus erfolgreichen Geschichtswettbewerb für russische Jugendliche, der zum größten in Europa wurde, bis Teilnehmende gezielt von staatlicher Seite eingeschüchtert wurden. Viele im Saal des Zeitgeschichtlichen Forums anwesende Bürgerrechtler*innen, insbesondere aus Sachsen und Thüringen, zollten der Historikerin, welche seit dem russischen Angriff auf die Ukraine im Exil in Weimar lebt, großen Respekt und Anerkennung für den Mut und die Ausdauer von MEMORIAL.

Die Menschenrechtlerin hielt am 9. Oktober auch die Rede zur Demokratie in der Leipziger Nikolaikirche.

Wir gratulieren ebenso dem ukrainischen Center for Civil Liberties und dem inhaftierten belarussischen Menschenrechtsanwalt Ales Bjaljatzki. Sie stehen wie MEMORIAL für die Zivilgesellschaft in ihren Ländern und setzen sich für die Einhaltung von Grundrechten, Frieden und Demokratie ein. Der Nobelpreis wird am 10. Dezember in Oslo verliehen.


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