Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Gefördert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Gefördert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

Überschrift
Überschrift


Neues Deutschland 30.04.1986 | Quelle: ČTK

Am Morgen des 26. April 1986 explodiert Block 4 des Kernkraftwerkes Tschernobyl (Ukraine) und löst eine nukleare Katastrophe aus. Aufgrund der Wetterlage breitet sich die radioaktive Wolke über halb Europa aus. Damit bleibt die Katastrophe keine rein sowjetische Angelegenheit mehr. Die Regierung spielt die Gefahren in der Öffentlichkeit herunter und verurteilt zunächst die „sensationslüsterne Berichterstattung“ des Westens. Gorbatschow selbst meldet sich erst 19 Tage nach der Havarie, am 14. Mai, zu Wort. Angesichts dieser Informationspolitik kommen erste Zweifel an der Glaubwürdigkeit der angekündigten neuen Glasnost-Politik auf.

Unmittelbar nach der Havarie: - 134 Personen leiden an akuter Strahlenkrankheit
- 21 Personen sterben bis zum 24. Mai 1986 (insgesamt 47)
- Über 100.000 Menschen werden in einem Umkreis von 30 km evakuiert
-7 Mio. Menschen leben in kontaminiertem Gebiet

Als der Brand nicht mit Wasser zu löschen ist, werfen Militärhubschrauber Sand und Blei ab. Erst am 6. Mai gelingt es, den Brand mit Stickstoff zu löschen. Von Mai bis November errichten freiwillige und zwangsrekrutierte sogenannte „Liquidatoren“ („liquidieren der Kontamination“) einen Betonmantel („Sarkophag“), der eine weitere Freisetzung radioaktiver Strahlung verhindert. Die Schutzhülle besteht aus 7.000t Stahl und 410.000qm Beton. Sie umschließt geschätzte 180t radioaktives Material. Der „Sarkophag“ ist ein Provisorium für 30 Jahre. (Quelle: net-film)

Seit dem 26. April 2012 entsteht 200 Meter neben dem Reaktor ein neuer „Sarkophag“, der dann auf Schienen über den alten „Sarkophag“ gefahren wird. Das Unternehmen dauert bis 2015. Die EU stellt dafür 550 Millionen Euro zur Verfügung.

 

 

Atomkraft? Nein Danke | Quelle: BundesarchivÄhnlich wie im Westen bewirkt auch in der Sowjetunion das Reaktorunglück einen wachsenden Widerstand gegen neue Atomkraftwerke. In Krasnodar (Russland), wo bereits 25 Millionen Rubel in einen neuen Reaktor investiert sind, wird der Bau 1988 gestoppt. In Minsk (Weißrussland) und Odessa (Ukraine) werden Pläne für neue Atomkraftwerke durch Bürgerinitiativen verhindert. Auch in Armenien demonstrieren Bürger gegen Atomkraft.
Im September 1987 wird in Kiew ein Forum zum Thema „Perspektiven der Kernkraft“ veranstaltet, auf dem Bürger gegen den geplanten Bau der Blöcke 5 und 6 in Tschernobyl protestieren. Kurz darauf wird dieses Projekt von der Regierung abgesagt.

„Unerkannt durch Freundesland“

Das Bedürfnis zu reisen, ist auch in der DDR sehr groß. Seit den 1970er Jahren nutzen immer mehr Abenteurer und Bergsteiger die Schwächen der Bürokratie aus, um den kleinen „legalen“ Reisehorizont zu erweitern und in die große Sowjetunion zu kommen.

Katalysator Tschernobyl

Am 26. April 1986 explodiert Block 4 des Kernkraftwerkes Tschernobyl (Ukraine). Die nukleare Katastrophe löst weltweit einen Schock aus und stellt die Nutzung der Atomenergie generell in Frage.

„Ein Akt von Selbstbehauptung“

Das Wort hat seinen Ausgang in der Sowjetunion der 1940er Jahre, als der Dichter Nikolai Glaskow seine Gedichte als handgeschriebene Exemplare unter dem Namen „Samsebjaisdat“ (Sich-selbst-Verlag) herausgibt.

"... heißt siegen lernen“

Als Mitte der 1980er Jahre durch Gorbatschows Glasnost-Politik in der Sowjetunion ein liberaleres Klima entsteht, werden auch in der DDR Hoffnungen wach. Schließlich folgte die SED dem „Großen Bruder“ bisher wie ein Schatten.

Themenblock Sowjetunion

„Von der Sowjetunion lernen ...“

Stalinismus meint die Herrschaftsausübung der durch Stalin kultivierten Strukturen des Machterhalts und Machtausbaus. Reale und vor allem eingebildete politische Gegnerschaft bedeutet deren physische Vernichtung.


Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Diese Cookies sind essenziell für den Betrieb der Seite. Dabei handelt es sich um sogenannte Session-Cookies und ein Cookie, das Ihre Cookie-Einstellungen speichert. Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.