Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Gefördert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

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Schiwkow (r.) wird von Dubček im Februar 1968 in der ČSSR begrüßt | Quelle: ČTKDer „Prager Frühling“ lässt auch Bulgarien nicht unberührt. Bereits im Januar 1968 beschäftigt sich die Regierung mit der Frage der Jugend und beschließt eine engere Führung und Kontrolle. Im Mai wird an der Universität Sofia eine „pro-chinesische Gruppe“ enttarnt und 50 Studenten werden verhaftet.
Wie die anderen Staatschefs des Ostblocks befürchtet auch Schiwkow ein Überschwappen der Liberalisierung und interveniert bei Breschnew. Er fordert den militärischen Einmarsch in die ČSSR.
Bereits am 26. März 1968 verabschiedete das Politbüro einen Beschluss, wonach Meldungen aus der ČSSR einer strengen Zensur unterworfen werden sollten.

Einen Monat vor dem Einmarsch in die ČSSR wird auf dem Juli-Plenum (24.-26.7.) der BKP der bulgarische Reformkurs offiziell gestoppt. Es hat sich auch in Bulgarien erwiesen, dass eine tiefgreifende wirtschaftliche Neuorientierung ohne Veränderung der politischen Ordnung nicht möglich ist.
Neben diesen strukturellen Problemen ist die Strahlkraft des „Prager Frühlings“ für den Abbruch der wirtschaftlichen Reformen in Bulgarien verantwortlich.

Bulgarien marschiert mit zwei motorisierten Regimentern in einer Stärke von 2164 Soldaten und 26 Panzern in die ČSSR ein.

Tot oder lebendig - Flucht fernab der DDR

In der DDR erfährt man wenig über geglückte oder misslungene Fluchtversuche über Bulgarien. Auch die Westmedien berichten kaum etwas darüber. Daher verbreitet sich in der DDR die fatale Vorstellung, es sei weniger gefährlich, über Bulgarien „abzuhauen“. Durch die geografische Entfernung wähnt man sich außerdem weit weg der DDR-Kontrolle.

Themenblock Bulgarien

Sonne garantiert – Die „Riviera“ der DDR

In Bulgarien gewinnt der Fremdenverkehr als Wirtschaftsfaktor seit Beginn der 1960er Jahre zunehmend an Bedeutung. Beträgt die Zahl ausländischer Touristen 1960 noch 150.000, kommen 1967 bereits 1,6 Millionen nach Bulgarien – eine Verzehnfachung innerhalb von nur sieben Jahren. 43 Prozent von ihnen stammen aus dem westlichen Ausland und bringen die begehrten Devisen mit.


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