Am 26. April kommt es zu den ersten Streiks nach der Verhängung des Kriegsrechts. Beginnend in Krakau und Danzig schließen sich in kürzester Zeit 30 Fabriken mit über 10.000 Menschen an. Der unmittelbare Auslöser des 3-wöchigen Streiks sind extreme Preissteigerungen. Dementsprechend artikuliert der Protest in erster Linie Lohnsteigerungen. Die Wiederzulassung der Solidarność spielt zunächst eine untergeordnete Rolle. Nach dem Selbstverständnis der Solidarność ist man jetzt mehr eine politische Oppositionsbewegung denn eine gewerkschaftliche Interessenvertretung. Der Freiheitsgedanke wird zur treibenden Kraft. Mitte August streiken aufgrund von Lohnkürzungen 150.000 Menschen in verschiedenen Betrieben. Es ist mehr die Symbolkraft der Solidarność und weniger ihre strukturelle Stärke, die die Bewegung in das Zentrum der politischen Forderungen stellt. Die Regierung wird zum Einlenken gezwungen und geht auf den politischen Dialog ein.