Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Christian Scheibler erlebt als Mitglied des Thomanerchores den Ausschluss zweier Mitschüler, weil diese bei der Sprengung der Universitätskirche 1968 anwesend waren. Mit der wachsenden ideologischen Einflussnahme des Staates droht auch ihm 1969 der Ausschluss, als er die Mitgliedschaft in der FDJ ablehnt. Er findet im Chor neue Freunde, die Samisdat lesen und verbotene Literatur abschreiben. Ein Fluchtversuch 1971 über die rumänische Grenze scheitert. Wegen seines Ausreiseantrages 1975 kann er sein Studium der Physik nicht planmäßig beenden. Er arbeitet danach zwölf Jahre als eigenverantwortlicher Ingenieur im Planungsbüro des "Kombinat ORSTA-Hydraulik" und findet hier Kollegen, die sich auch kritisch mit der DDR auseinandersetzen. Eine gute Zeit, die ihn in der DDR überleben ließ - "sonst hätte ich es nicht ausgehalten" sagt er im Rückblick.

Christian Scheibler fotografiert mit seiner Kamera die Lebenswirklichkeit des Sozialismus in Rumänien und hält darüber Dia- und Filmvorträge. In der DDR dokumentiert er die Vernichtung von Dörfern wegen des Braunkohleabbaus und den Verfall der Stadt Leipzig. Ab Mitte der 1980er Jahre engagiert er sich in der Friedensbewegung gegen frühmilitärische Kindererziehung.

1989 ist er Mitbegründer des "Demokratischen Aufbruchs" (DA) und wird als Beauftragter des Oberbürgermeister Lehmann-Grube Sprecher am Runden Tisch. Als Amtsleiter für "Aufbau, Leitung allgemeine Dienste, Organisation und IuK" (Hauptamt) begleitet er den Aufbau einer demokratischen Verwaltung in Leipzig. Seit 2005 bis heute ist er dem Deutschen Tonkünstlerverband eng verbunden.

 

Wie erinnert er die Entstehung der Runden Tische?

Wie demokratisch waren die Runden Tische?

 

Lebenslauf

  • geboren 1952 in Leipzig
  • Eltern aus Wolhynien (Ukraine) geflüchtet
  • ab 1959 Besuch der Thomasschule, Mitglied im Thomanerchor Leipzig
  • 1969 Ausschluss aus dem Thomanerchor 
  • 1971 gescheiterter Fluchtversuch
  • 1976 Diplom Physik
  • 1977 bis 1989 Projekt-Ingenieur im "Kombinat ORSTA-Hydraulik"
  • Mitte 1980er Jahre Mitarbeit in der Friedensbewegung
  • 1989 Moderator bei der "AG Kirchentag" zum Thema Bürgerrechte
  • 1989 Mitbegründer des "Demokratischen Aufbruchs" (DA) in Leipzig
  • ab 1990 Stadtrat, Amtsleiter
  • 1990 bis 2002 Mitglied diverser Arbeitsgruppen des Deutschen Städtetags und der Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsmanagement (KGSt)
  • 1994 bis 2000 Telecities Beauftragter der Stadt Leipzig
  • 1995/96 Gründungsbeauftragter der Sächsischen Anstalt für kommunale Datenverarbeitung (SAKD)
  • 2005 bis 2012 Geschäftsführer des "Deutschen Tonkünstlerverband Sachsen e.V." (DTKV Sachsen)
  • seit 2012 Altersteilzeit

 


Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Diese Cookies sind essenziell für den Betrieb der Seite. Dabei handelt es sich um sogenannte Session-Cookies und ein Cookie, das Ihre Cookie-Einstellungen speichert. Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.