Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Klaus Wolschner war im Vorstand der taz. Er war Mitbegründer der Ost-taz im Februar 1990.

Im Gegensatz zu den Printmedien konnte das Fernsehen stärker zur Herausbildung eines gesellschaftlichen Selbstbewusstseins in der DDR beitragen, denn das konnte empfangen werden. Die Aufmerksamkeit für DDR-Themen in der westdeutschen Medienlandschaft war eher gering, was auch wirtschaftliche Gründe hatte.

„Für jeden Bericht über die DDR musste man Platz freikämpfen.“ - hier MP3 Ausschnitt herunterladen

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Protokoll des Gesprächs:

Klaus Wolschner war im Vorstand der TAZ und machte die Bremer Lokalausgabe. Er war Mitbegründer der Ost-TAZ im Februar 1990. In die DDR reiste er nicht als Journalist und hat daher keine Aufnahmen gemacht, aus Furcht an der Grenze kontrolliert zu werden.

Auf die Frage, ob man im Westen nicht mehr über die DDR, die Probleme, die Opposition berichten sollte, denn dann wären die Ereignisse im Herbst 1989 für alle nicht so überraschend gewesen, bringt Wolschner die wirtschaftlichen Interessen auf dem westdeutschen Medienmarkt ins Spiel. Die Westzeitungen sind für zahlungskräftige Westdeutsche gemacht worden und diese hat die DDR nicht besonders interessiert. Auch konnten Zeitungen nicht in der DDR gelesen werden. Für die Herausbildung eines gesellschaftlichen Selbstbewusstseins konnte im Gegensatz zu den Printmedien das Fernsehen beitragen, denn das konnte in der DDR empfangen werden.