Durch eine stärkere wirtschaftliche und kulturelle Zusammenarbeit zwischen Ost und West, wird das SED-Regime gezwungen, sich zu öffnen. Die dadurch entstehende größere Meinungsfreiheit wird zunächst zu einem Konflikt führen. Doch aus dieser Position heraus kann man realistischer über die weitere gesellschaftliche Entwicklung nachdenken.
Bild 1: „Wandel durch Handel“ - SED-Chef Erich Honecker auf der Leipziger Frühjahrsmesse, 12.3.1989, Quelle: Archiv Bürgerbewegung Leipzig /Armin Wiech
Bild 2: „Wandel durch Handel“ - Delegation von Nordrhein-Westfalen während der Frühjahrsmesse in der Leipziger Innenstadt (vorn: Prof. Friedhelm Farthmann: Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion, dahinter Mitte: Johannes Rau: Ministerpräsident NRW, Wolfgang Clement: Chef der Staatskanzlei), 12.3.1989, Quelle: Archiv Bürgerbewegung Leipzig /Armin Wiech
Bild 3 und 4: „Wandel durch Handel“ – Regierungsdelegationen auf der Leipziger Frühjahrsmesse, 12.3.1989, Quelle: Archiv Bürgerbewegung Leipzig /Armin Wiech
Biografisches:
Rüdiger Rosenthal (Jg. 1952)
- 1970 Abitur und Lehrschulabschluss als Schiffbauschlosser
- Physikstudium in Magdeburg
- nach 1974 Ingenieur in Berlin
- Mitarbeit in verschiedenen alternativen Kultur-, Friedens- und Umweltkreisen
- Arbeit als Autor und Journalist - Publikations-, Auftritts- und Reiseverbote
- 1987 Ausreise nach West-Berlin
- bis 1989 „Radio Glasnost“
Gesprächsprotokoll:
Länge: 1:50 min
Das Interview wurde nach seiner Ausreise in West-Berlin geführt.
In der DDR gibt es viele Menschen, die sich in die Gesellschaft einmischen wollen. Doch diese werden ausgegrenzt und isoliert. Eine Chance sieht er in der wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit zwischen Ost und West. Dadurch ist das Regime gezwungen sich zu öffnen. Für die Menschen eröffnet dies die Möglichkeit, sich zu äußern. Das wird zwar zunächst zu einem Konflikt führen, aber aus dieser Position kann man realistischer über die weitere gesellschaftliche Entwicklung nachdenken.