Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Angesichts der immensen Probleme ist die Umweltsituation, nicht mehr im Kleinen zu lösen. Gerade die Energiefrage erfordere nach dem Reaktorunfall in Tschernobyl ein globales Neudenken. Das Neue Forum will Experten und Bürger zusammenbringen, damit gemeinsam über neue ökologische Strategien nachgedacht werden kann.

 

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Bild 1: Thema Tschernobyl auf dem Umweltgottesdienst in Deutzen (bei Leipzig), Juni 1988, Quelle: Archiv Bürgerbewegung Leipzig / Bernd Heinze
Bild 2: Demonstration in Torgau, 9.11.1989, Quelle: Archiv Bürgerbewegung Leipzig / Stiftung Fotoarchiv Bräunlich

 

Gesprächsprotokoll:

Länge: 23:18 min

In dem Gespräch kommen neun Personen zu Wort. Sie begründen ihre persönliche Entscheidung, beim Neuen Forum mitzumachen.

Das Neue Forum will eine Plattform zur Entwicklung eines demokratischen Bewusstseins schaffen. Keiner der Akteure strebt dabei eine politische Funktion an. Da es regionalen Gruppenaktivitäten bisher nicht gelang, Veränderungen in der Gesellschaft herbeizuführen, will man nun DDR-weit eine gesellschaftliche Tätigkeit initiieren.

Reinhard Schult sieht im Neuen Forum die Möglichkeit, die Vereinzelung der vielen Gruppen zu überwinden. Er hofft dabei auf Unterstützung von kritischen Kräften in der SED.

Ein anderer Akteur (Sprecher 4) reflektiert die Rolle der Kirche in den 1980er Jahren als Sammelbecken oppositioneller Gruppen. Es sei jedoch klar, dass diese begrenzte Öffentlichkeit nicht ausreiche, um die Gesellschaft zu erreichen. Die Kirchen können keine politischen Akteure sein.

Ein weiterer (Sprecher 6) spricht über die Angst in der Gesellschaft („Ängstlichkeit ist unser Erbteil“). Die offene Rede und die ungeschminkte Offenlegung der Situation könne die Angst überwinden. Von den Regierenden sollte dafür ein Signal ausgehen, so wie in der Sowjetunion.

Sprecher 7 engagiert sich im Neuen Forum, weil er die Vertuschung der Wahrheit im ökologischen Bereich nicht mehr ertragen kann. Die Probleme sind aber nur mit den östlichen und westlichen Nachbarn lösbar.

Sprecher 8 ist Mitglied der „Initiative für Frieden und Menschenrechte“. Über gesellschaftliche Alternativen könne nur nach einer Bestandsaufnahme und nicht nur in einer kleinen Gruppe nachgedacht werden.

Bärbel Bohley spricht über die Resonanz auf das Neue Forum. Sie ist überrascht und froh wie große diese ist. Es kommen auch Parteimitglieder, die nun im Neuen Forum eine Chance sehen, ihre Vorstellungen einbringen zu können. Auch Menschen, die sich mit Ausreisegedanken tragen, wollen sich nun doch engagieren.

 


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