Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Im Telefoninterview erklärt einer der Erstunterzeichner des Aufrufs für die Bildung des Neuen Forum die nächsten Schritte. Man will sich im Rahmen der Vorschriften bewegen. Danach hofft man, viele Menschen zu erreichen, die an Veränderungen im Land interessiert sind.

 

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Bild 1: Quelle: Robert Havemann Gesellschaft, Quelle: Archiv Bürgerbewegung Leipzig
Bild 2, 3 und 4: Montagsdemonstration in Leipzig, 23.10.1989, Quelle: Archiv Bürgerbewegung Leipzig / Bernd Heinze

 

Biografisches:

Jens Reich (Jg. 1939)

  • 1956 bis 1962 Medizinstudium in Berlin
  • seit 1968 Wissenschaftler am Zentralinstitut für Molekularbiologie der Akademie der Wissenschaften in Berlin
  • 1980 Professor für Biomathematik
  • 1984 Rückstufung zum wissenschaftlichen Mitarbeiter, Reiseverbot
  • ab 1985 Mitarbeit in oppositionellen Gruppen
  • 1989 Mitautor des Aufrufs „Aufbruch 89 – Neues Forum“, Gründungsmitglied

 

Gesprächsprotokoll:

Länge: 12:04 min

Telefoninterview

Im Grundsatzpapier des Neuen Forums sind keine politischen Ziele verankert. Im Sinne von Glasnost geht es um sie Schaffung eines möglichst breiten Dialogs. Zunächst will man auf der Grundlage des existierenden Vereinsgesetzes das Neue Forum anmelden. Nach der Zulassung wird das Neue Forum gegründet. Man will sich im Rahmen der Vorschriften bewegen. Danach hofft man, viele Menschen zu erreichen, die an Veränderungen im Land interessiert sind. Dabei soll nach Reichs Meinung eine Perspektive über die Jahrtausendwende hinaus im Fokus stehen.

Viel Unmut bereitet die momentane Fluchtwelle und ihre Interpretation. Während die SED dem Westen die Schuld dafür gibt, müsse man die Ursachen in der DDR suchen.

Auf Bezug zur Initiative der Gründung einer sozialdemokratischen Partei betont Reich, man wolle keine Partei gründen. Damit würde man zum einen verschiedene Menschen ausschließen und zum anderen den Staat herausfordern. Man versteht sich als eine Plattform die legal agieren kann, indem öffentliche Räume angemietet werden können und verschiedenste Probleme diskutiert werden. Ziel ist es, endlich den Rahmen der bestehenden Gruppen zu verlassen.

 


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