Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Im Kontext des Überfalls von Neonazis auf ein Rockkonzert in der Berliner Zionskirche am 17.10.1987 erzählen die beiden widerstrebend und einsilbig über ihre Ansichten und die rechte Szene in Berlin und der DDR.

 

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Bild 1: Konzertankündigung zum Konzert in der Zionskirche, in dessen Verlauf es zum Überfall kam, Quelle: Robert-Havemann-Gesellschaft MDA_Pla_0017
Bild 2: Antifa-Gruppen führen die Großdemonstration in Berlin am 4.11.1989 an, Quelle: Archiv Bürgerbewegung Leipzig / Frank Sellentin
Bild 3 und 4: Neue rechtsextreme Gruppen erobern die Montagsdemonstrationen in Leipzig, Januar 1990, Quelle: Archiv Bürgerbewegung Leipzig / Bernd Heinze

 

Gesprächsprotokoll:

Länge: 12:38 min

Das Interview entstand im Kontext des Überfalls von Neonazis auf ein Rockkonzert in der Berliner Zionskirche am 17.10.1987. Die SED verfolgte die Täter als „Rowdys“.

Die Interviewten werden nicht mit dem Gesicht im Film aufgenommen. Widerstrebend, einsilbig und sehr vorsichtig geben sie Auskunft. Sie machen einen Unterschied zwischen Skinheads, Faschisten und Neonazis. Sie selbst sehen sich als Skinheads und keine Faschisten und schätzen die Anhänger in Berlin auf 450 bis 500 und in der DDR auf 2 bis 3.000. Durch die Erziehung im Elternhaus und durch Freunde sind sie dazu gekommen. Ihnen geht es um einen einheitlichen deutschen Staat, die Mauer weg muss und „Ausländer raus“. Ihr Auftreten verstehen sie auch als Protest gegen den Staat DDR. Mit Klamotten werden sie von Freunden aus Westberlin unterstützt.

Sie schätzen, dass rund ein Drittel der Szene seit Jahresbeginn verhaftet wurde. Mit der „Rowdy“-Kampagne der SED sehen sie sich in ein falsches Licht als Schläger und Trinker gerückt. Beim Überfall auf die Zionskirche waren zwar auch ein paar Skins dabei, aber das Gros wären „ganz normale Leute“ gewesen. Der Staat spielt das Thema viel zu hoch.

Am Ende ärgert sich einer, weil er meint, zu viel erzählt zu haben.


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