Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Der Sohn von Günter Guillaume verzweifelte an der Starrheit des DDR-Systems. Zwar bemühte er sich nach seinem Parteieintritt in die SED 1985, Gorbatschows Reformen auch für die SED zu diskutieren, doch innerhalb der Partei war dies nicht erwünscht. Nach 13 Jahren in der DDR ging er mit seiner Familie desillusioniert zurück in die Bundesrepublik.

 

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Maidemonstration in Leipzig, 1986

 

Biografisches:

Pierre Boom (Jg. 1957)

  • 1975 Übersiedlung in die DDR aufgrund der Enttarnung seiner Eltern Günter Guillaume und Christel Boom als DDR-Agenten
  • Ausbildung als Fotojournalist
  • 1988 Ausreise

 

Gesprächsprotokoll:

Länge: 5:28 min

Der Sohn von Günter Guillaume erzählt zunächst über die Differenzen mit seinem Vater hinsichtlich politischer Fragen. Vor allem in der Diskussion über die Reformen des Sozialismus in der Sowjetunion wirft Boom seinen Vater eine sehr konservative Haltung vor. Das Verhältnis zu ihm hat sich nicht nur dadurch entfremdet.

Im folgendem berichtet Boom, wie er an der Starrheit des DDR-Systems verzweifelt ist. Zwar bemühte er sich, Gorbatschows Reformen auch für die SED zu diskutieren (Parteieintritt 1985), doch innerhalb der Partei war dies nicht erwünscht. Aus seiner Arbeit als Bildjournalist gibt er anhand des Olof-Palme-Friedensmarsch 1987 in Stralsund ein Beispiel, wie die SED eingreift. Diese Erlebnisse machen ihn hoffnungslos. Seine Resignation führt er auch auf seine Sozialisation zurück. Seine Verbundenheit zur DDR ist nicht stark genug, um für Veränderungen weiter zu kämpfen.

Im Oktober 1988 bleiben bei ihm Enttäuschung und Hoffnungslosigkeit.

 


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