Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Als Bildjournalist reiste Pierre Boom nach Stralsund, um vom Olof-Palme-Friedensmarsch im September 1987 zu berichten. Seine Bilder von der genehmigten Demonstration kirchlicher Friedensgruppen dürfen allerdings nicht in den DDR-Illustrierten erscheinen.

 

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Bild 1: Schaufenster der Tageszeitung "Der Demokrat - Zeitung der CDU der Bezirke Schwerin, Rostock, Neubrandenburg", Schwerin, September 1983, Quelle: Archiv Bürgerbewegung Leipzig / Mahmoud Dabdoub
Bild 2: Pressefest der SED-Zeitung Neues Deutschland - ND, Berlin, 31.5. bis 1.6.1986, Quelle: Archiv Bürgerbewegung Leipzig / Mahmoud Dabdoub
Olof-Palme-Friedensmarsch oppositioneller Gruppen, Riesa, 1987, Quelle: Archiv Bürgerbewegung Leipzig / Christoph
Olof-Palme-Marsch. Opposition trifft auf staatliche Demonstration, Torgau, 1987, Quelle: Archiv Bürgerbewegung Leipzig / Christoph Motzer

 

Biografisches:

Pierre Boom (Jg. 1957)

  • 1975 Übersiedlung in die DDR aufgrund der Enttarnung seiner Eltern Günter Guillaume und Christel Boom als DDR-Agenten
  • Ausbildung als Fotojournalist
  • 1988 Ausreise

 

Gesprächsprotokoll:

Länge: 5:28 min

Der Sohn von Günter Guillaume erzählt zunächst über die Differenzen mit seinem Vater hinsichtlich politischer Fragen. Vor allem in der Diskussion über die Reformen des Sozialismus in der Sowjetunion wirft Boom seinen Vater eine sehr konservative Haltung vor. Das Verhältnis zu ihm hat sich nicht nur dadurch entfremdet.

Im folgendem berichtet Boom, wie er an der Starrheit des DDR-Systems verzweifelt ist. Zwar bemühte er sich, Gorbatschows Reformen auch für die SED zu diskutieren (Parteieintritt 1985), doch innerhalb der Partei war dies nicht erwünscht. Aus seiner Arbeit als Bildjournalist gibt er anhand des Olof-Palme-Friedensmarsch 1987 in Stralsund ein Beispiel, wie die SED eingreift. Diese Erlebnisse machen ihn hoffnungslos. Seine Resignation führt er auch auf seine Sozialisation zurück. Seine Verbundenheit zur DDR ist nicht stark genug, um für Veränderungen weiter zu kämpfen.

Im Oktober 1988 bleiben bei ihm Enttäuschung und Hoffnungslosigkeit.

 


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