Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Die bekannte Torgauer Fotografin Erdmute Bräunlich ist verstorben – Das Archiv Bürgerbewegung e.V. trauert

Übergabe des Fotobestand Bräunlich an das ArchivAm 29. Mai 2020 erreichte das ABL die traurige Nachricht vom Tod der Fotografin Erdmute Bräunlich. Im April 2019 wurden von ihr und ihren Kindern mehr als 3000 Fotografien aus dem „Fotoarchiv Bräunlich“ an das ABL übergeben. Sie werden derzeit erschlossen und damit für die Nutzung zur Verfügung gestellt. Die ersten Fotos können bereits in unserer Onlinedatenbank unter https://www.archiv-buergerbewegung.de/archiv/recherche recherchiert werden.

Erdmute Bräunlich (Bildmitte) und Manfred Bräunlich waren bedeutende Chronisten Torgauer Geschichte. Erdmute Bräunlich war ab 1958 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Fotografie Torgau im Kulturbund der DDR, Manfred Bräunlich ab 1959 Leiter dieser Arbeitsgemeinschaft. Beide wurden im Jahr 1964 Fotokorrespondenten der LVZ. Ab 1978 waren sie als freischaffende Bildjournalisten für diverse Zeitungen und Verlage der Region tätig, so auch für das Neue Torgauer Kreisblatt nach dessen Gründung 1990. 1998 erhielt Erdmute Bräunlich anlässlich des 1025. Jahrestages der Ersterwähnung der Stadt Torgau die Ehrenmedaille in Gold für ihr fotografisches Werk. 1999 wurden beide mit dem Heimatpreis in der Kategorie Kultur geehrt.

Aus der gemeinsamen jahrzehntelangen fotojournalistischen Arbeit entstand ein Bildarchiv von immensem Ausmaß, welches u.a. die Industriegeschichte, das städtebauliche Geschehen, das Wachsen und stetige Sich-Verändern sowie den Alltag in der Heimatstadt des Fotografenehepaares dokumentiert. Erdmute Bräunlich hat gemeinsam mit ihren Kindern dieses fotografische Erbe in eine Stiftung eingebracht, um das „Fotoarchiv Bräunlich“ auch langfristig für die Forschung und Nutzung zur Verfügung zu stellen. Ein Teil der Fotografien wurden im vergangen Jahr vom Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. übernommen.

Wir sind Erdmute Bräunlich und ihren Kindern zu großem Dank verpflichtet für die Überlassung der Fotografien, die u.a. die Friedliche Revolution und Transformation in Torgau belegen. Mit der Erschließung dieses einmaligen „Bilderschatzes“ möchten wir dazu beitragen, die Erinnerung an das bedeutende Torgauer Fotografenehepaar lebendig zu halten.

Bisher liegen 680 STOLPERSTEINE an 237 Orten in Leipzig. Jetzt werden 21 weitere Steine für Opfer der NS-Diktatur folgen. Vor den ehemaligen Wohnorten verfolgter und ermordeter Menschen werden diese Erinnerungsmale ebenerdig in den Gehweg verlegt. Zu diesem Anlass erwarten wir Gäste aus den USA, Kanada, England, Israel, Dänemark, den Niederlanden und Deutschland.

Ablauf und Biogramme (pdf)

Um den neuen Anlauf für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig zu versachlichen, haben die Stiftung Friedliche Revolution und das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Gunter Weissgerber gebeten, eine Dokumentation zum Thema zu erarbeiten. Sie soll zugleich allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern helfen, sich über die Entstehung der Denkmalsidee und über die vielfältigen Diskussionen auf dem Weg ihrer Verwirklichung zu informieren.

Ab dem 18. Oktober 2017 kann diese Dokumentation auf den Internetseiten des Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. - unter dem Stichpunkt "Denk-Mal" und der Stiftung Friedliche Revolution (http://www.stiftung-fr.de) eingesehen und heruntergeladen werden. Die in der Dokumentation enthaltenden Briefe, E-Mails und Statements veranschaulichen in beeindruckender Weise das zähe Ringen um ein Denkmal in Leipzig, die Widerstände und das Scheitern.

Nähere Informationen finden Sie in dieser Pressemitteilung.

Logo Jugend erinnert

„Unangepasst, eigensinnig, anders …“ – zum 1. September 2021 beginnt das Archiv Bürgerbewegung Leipzig mit der Arbeit an einem umfangreichen Bildungsprojekt, das für den Zeitraum von zweieinhalb Jahren über das Bundesprogramm „Jugend erinnert“, Förderlinie SED-Unrecht, gefördert wird. Ziel ist es, verschiedene interaktive und multimediale Lernmodule zu Jugendkulturen in der DDR und Transformationszeit auf einer digitalen Lernplattform für die historisch-politische Bildungsarbeit bereitzustellen, welche nachhaltig nutz- und erweiterbar ist. Das Projekt verbindet niedrigschwellig forschend-entdeckendes Lernen zur DDR-Geschichte mit moderner Medienarbeit unter Einbeziehung sozialer Medien und konzentriert sich insbesondere auf die Zielgruppe der Ober- und Berufsschüler:innen.

Anfang Dezember 2022 übergab Liedermacher Stephan Krawczyk seinen Vorlass an das ABL. In einem großen Umzugskarton finden sich viele Fotos, Dokumente und Auszeichnungen aus dem bewegten Leben des bekannten DDR-Dissidenten. Archivleiterin Dr. Saskia Paul freut sich sehr über den neuen Schatz im Archiv, der zukünftig für die Forschung und Bildungsarbeit zur Verfügung stehen wird. Vorstandsvorsitzender des ABL, Uwe Schwabe, betonte die wichtige Rolle von Krawczyk und Klier für die DDR-Bürgerbewegung. Die Verhaftung und Ausreise der beiden oppositionellen Künstler*innen Anfang 1988 hätten die Arbeit der Basisgruppen in Leipzig mobilisiert und radikalisiert.

 

Das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. sucht zum 1. Mai 2020 für die Geschäftsstelle in Leipzig zur Unterstützung der Geschäftsleitung und für die Buchhaltung eine Fachkraft Verwaltung/ Buchhaltung in Teilzeit, 20 Stunden wöchentlich, befristet bis 31. Dezember 2020. Mit Aussicht auf Verlängerung.

Wir bieten Ihnen eine verantwortungsvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit in einem Team aus haupt‐ und ehrenamtlichen Kollegen und Kolleginnen.

Das Aufgabengebiet umfasst die Verantwortung für die Finanzplanung und ‐abwicklung sowie alle Vorgänge im Zusammenhang mit Rechnungslegung und Buchhaltung. Weitere Informationen und Bewerbungsvoraussetzungen entnehmen Sie bitte der PDF. Bewerbungen werden bis zum 27. März 2020 entgegen genommen.

Nach einem jahrzehntelangen Streit um die Aufbewahrung und Verwendung der historischen Glasnegative aus dem jüdischen Fotoatelier Mittelmann können diese nun den rechtmäßigen Erben in Frankreich zurückgegeben werden. Das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. hat in treuhänderischer Verantwortung dieses Kulturgut übernommen. Die Enkelin des Fotografen Abram Mittelmann, der im Holocaust ums Leben kam, bekräftigt, dass das Fotoarchiv ihrer Familie in Leipzig zugänglich gemacht wird. Es sei nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für die breite Öffentlichkeit von unschätzbarem Wert. Das ABL hat einen "runden Tisch" angeregt, um die städtischen Ressourcen für die Aufarbeitung zu bündeln.

Im Heft 3/2022 des „Archivar“ mit dem Schwerpunktthema „Archivische Facetten der Stadt Leipzig von überregionaler Bedeutung: Der Blick aus Leipzig in die Welt“ stellt das Archiv Bürgerbewegung Leipzig sich und seine Bestände und dessen Bedeutung für die Überlieferung der deutsch-deutschen Transformation vor. 

 

Nähere Informationen zum Beitrag und zu allen anderen beteiligten Leipziger Archiven unter: https://www.archive.nrw.de/landesarchiv-nrw/wir-ueber-uns/der-archivar

 

Frau Titze im Magazin des ABL Ende Januar 2024 besuchte Alexandra Titze, Vizepräsidentin des Bundesarchivs, verantwortlich für die Abteilungen des Bereichs Stasi-Unterlagen-Archiv, das Archiv Bürgerbewegung Leipzig. Im Rahmen ihres Besuchs erhielt sie einen Einblick in die Archiv- und Bildungsarbeit des ABL.

Besonders aufregend war der Blick hinter die Kulissen unserer brandneuen Online-Lernplattform „Die andere Jugend“, die am 1. Februar online gehen wird! In einer intensiven Diskussion wurden anschließend wichtige Themen rund um den Matthäikirchhof und das "Forum für Freiheit und Bürgerrechte" beleuchtet. Wir danken Frau Titze für ihren Besuch und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit. 

und Lesungen mit Peter Wensierski: Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution. Wie  eine Gruppe junger Leipziger die Rebellion in der DDR wagte – Das Buch erzählt die Geschichte einer Gruppe junger Leute, die Ende der 1980er-Jahre in Leipzig für ein selbstbestimmtes Leben kämpften. Sie sind zwischen 17 und 25 Jahre alt und wollen, dass sich alles verändert. Sie leben in besetzten Wohnungen und treffen sich in den Hinterhöfen der heruntergekommenen Stadtteile Leipzigs. Sie streiten miteinander, verlieben sich und diskutieren. Aber am wichtigsten sind ihnen politische Aktionen, mit denen sie die Gefühle der Menschen erreichen können. Sie radikalisieren die Friedensgebete in der Nikolaikirche, bis sie den Platz und die Straßen davor erobern.

Sie können den Autoren Peter Wensierski für eine Lesung an Ihrer Schule buchen. Dabei tritt er jeweils mit einem Zeitzeugen auf, es werden originale Bild- und Tonaufnahmen eingespielt und es gibt Gelegenheit zur Diskussion. Nähere Informationen finden Sie hier.

Zur Terminansprache melden Sie sich direkt bei Frau Dr. Saskia Paul vom Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Sponsor der Lesereise ist der Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.


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