Hilfstransporte 1990
Auch nach der Revolution finden sich immer wieder Menschen die Hilfstransporte nach Rumänien organisieren. Anfang 1990 können sie dabei noch auf einen breiten gesellschaftlichen Konsens zur Solidarität bauen.
Quelle: ABL / St. Walter
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Hilfstransport
Hilfstransport
Hilfstransport
„Altersheim“ in Rumänien, 1990
„Altersheim“ in Rumänien, 1990
„Altersheim“ in Rumänien, 1990
„Altersheim“ in Rumänien, 1990
„Altersheim“ in Rumänien, 1990
Bezahlte Freistellung für einen Hilfstransport nach Rumänien | Quelle: ABL
„Kommunismusfreie Zone“ in Bukarest
Ungleich schwerere Bedingungen als in der DDR herrschen in Rumänien beim Aufbau zivilgesellschaftlicher Strukturen. Menschenrechtsverletzungen sind nach wie vor aktuell. Große Teile des alten haben sich im neuen Machtapparat unter Führung von Ion Iliescu festgesetzt. Mit der für den 20. Mai 1990 anberaumten Parlaments- und Präsidentenwahl sollen sich alte Machtstrukturen festigen.
Am 22. April 1990 besetzt ein Bündnis aus Studenten, Geistlichen, Oppositionsgruppen und bürgerlichen Parteien den zentral gelegenen Universitätsplatz in Bukarest. Die Belagerung wird zum friedlichen Dauerprotest gegen die Regierung Iliescu und zum allabendlichen Happening. Bis zu 10.000 Menschen versammeln sich Tag für Tag in der – wie man es taufte – „kommunismusfreien Zone“.
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Universitätsplatz in Bukarest
Universitätsplatz in Bukarest
Universitätsplatz in Bukarest
Universitätsplatz in Bukarest
Universitätsplatz in Bukarest
Universitätsplatz in Bukarest
Universitätsplatz in Bukarest
Universitätsplatz in Bukarest
Nach dem überwältigenden Wahlsieg von Iliescu entsteht eine regelrechte Zeltstadt mit internationaler Beteiligung.
Es kommt zu Provokationen und Randale für die Iliescus Geheimpolizei verantwortlich gemacht werden. Am 13. Juni umstellt die Polizei das Gelände und beginnt den Platz zu stürmen.
Es kommt zu regelrechten Straßenschlachten. Diese Provokation nutzt Iliescu, um Bergleute gegen die „Faschisten“, wie er die Demonstranten betitelt, nach Bukarest zu holen.
Ion Iliescu: „Wir möchten, dass Sie diesen Platz wieder besetzen.“
Am Vormittag des 14. Juni erreichen tausende Bergarbeiter aus dem Schiltal in Sonderzügen die Hauptstadt. Sie machen Jagd auf alles, was ihnen intellektuell erscheint. Viele Bukarester sehen zu und spenden Beifall. Unter den etwa 1.200 Festgenommenen sind auch viele Roma, die mit den Protesten gar nichts zu tun haben. Neben Hunderten von Verletzten kommen sechs Menschen ums Leben. (Quelle: archiv.org)
Am Tag darauf dankt Iliescu den Bergleuten persönlich für ihre „patriotische“ Tat. Zur Verantwortung gezogen für diesen brutalen Exzess wird niemand.