Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Am 16. März 2022 besuchte der Sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer das Archiv Bürgerbewegung Leipzig. Der Vereinsvorstand übergab ihm das langfristig ausgerichtete Entwicklungskonzept des Archivs und kam mit ihm in ein detailliertes Gespräch über die Sammlungsbestände, Ausstellungen und aktuelle Bildungsprojekte des ABL. Besonders interessiert zeigte er sich am Aufbau einer digitalen Lernplattform zu Jugendkulturen in der DDR und nach 1989, welche über das BKM-finanzierte Bundesprogramm "Jugend erinnert", koordiniert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, gefördert wird.

Am 26. Oktober 2023 werden in Leipzig neue STOLPERSTEINE für Opfer der NS-Herrschaft verlegt. Dazu begrüßen wir wieder viele Gäste aus den USA, Berlin und Bonn. Entgegen bisherigen Ankündigungen hat sich der Plan etwas geändert. Aus gegebenem Anlass und absolut nachvollziehbar haben zwei Familien aus Israel ihre Reise nach Deutschland kurzfristig absagen müssen. Somit verschieben wir zwei Verlegungen auf hoffentlich bald bessere Zeiten. Nunmehr kommen an sieben Orten der Stadt 23 neue Erinnerungsmale. 

Ablauf und Biogramme

 

Márton Noll und Tamás Zádor von "Glowing Bulbs"Das Lichtfest Leipzig präsentierte sich in diesem Jahr mit einem neuen, dezentralen Konzept. Unter dem Motto „Das Licht breitet sich in der Stadt aus“ wurden der Augustusplatz, der Burgplatz und der Richard-Wagner-Platz am 9. Oktober zu Lichtorten. Alle Künstler*innen hatten lokale Kooperationspartner aus der Stadtgesellschaft, mit denen sie ihre Lichtinstallation entwickelten und umsetzten. Im Sommer gab es zu allen Lichtprojekten intensive mehrtätige Workshops, die Inhalte und Schwerpunkte definierten.

Augustusplatz Leipzig: „WIR SIND“

Das Archiv Bürgerbewegung Leipzig unterstützte zusammen mit der Gerda-Taro-Schule Leipzig, dem Polnisches Institut Leipzig und dem Zeit-Geschichte(n) e.V. Halle die ungarischen Videokünstler von "Glowing Bulbs". Auf dem Augustusplatz entstand am 9. Oktober 2021 eine partizipative Videoinstallation unter dem Titel „Wir sind“.

Im Rahmen des diesjährigen Herbstkino am Matthäikirchhof präsentierte das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. am 4. Oktober 2020 den Film "Letztes Jahr Titanic" von Andreas Voigt.

Das Areal zwischen Dittrichring und Matthäikirchhof war bis 1989 Teil der früheren Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig. Es soll zu einem "Forum für Freiheit und Bürgerrechte" weiterentwickelt werden. An diesem Ort wollen sich neben bereits ansässigen Einrichtungen weitere Institutionen zusammenfinden und -arbeiten. Aus dem einst einschüchternden Ort soll ein Zentrum lebendiger Demokratie und ein Ort des Austausches von Generationen zu Zeitgeschichte, Gegenwart und Zukunft werden.

Bis zum 8. Oktober 2020 waren jeden Abend Filme zu sehen, das Programm finden Sie hier.

Lesung_Harald_Wagner_Flyer

Wie konnten sich Einzelne gegen die Stasi behaupten? Harald Wagner, nach der Friedlichen Revolution Professor für Soziologie und Theologie in Dresden, saß 1980/81 im Stasiuntersuchungsgefängnis Leipzig und in der Haftanstalt Brandenburg ein. Der politische Häftling und Familienvater hatte die Möglichkeit, wöchentlich Briefe mit seiner Frau Beate zu tauschen. Entstanden ist ein einmaliges Zeugnis der Verbundenheit und Liebe, des christlichen Glaubens und philosophischer Reflexion. Nicht alle Briefe drangen durch die Zensur der Gefängnisaufsicht. Gemeinsam mit Wagners sollen am 19. September 2020 mit dem Ansatz der Bürgerforschung der Briefwechsel erschlossen und Hintergründe der Aufzeichnungen ausgeleuchtet werden. Weitere Informationen finden Sie hier.

Die Veranstaltung findet statt in Zusammenarbeit zwischen Bürgerkomitee Leipzig e.V., Träger der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V., der Stiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur, und der Evangelischen Akademie Sachsen. Leitung: Stephan Bickhardt und Dr. Panja Lange

Eine Anmeldung ist notwendig. (LEIDER SCHON AUSGEBUCHT, Nachfolgeveranstaltung in Planung, bei Interesse Anmelden möglich)

Am 19.09.2020 gab es in der Runden Ecke in Leipzig einen Studientag zum Thema "Liebe. Glaube. Widerstand - Briefe aus dem Gefängnis", in Zusammenarbeit zwischen der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V., der Stiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur, und der Evangelischen Akademie Sachsen.

Lesung_am_19.09.2020

Harald Wagner, nach der Revolution von 1989 Professor für Soziologie und Theologie in Dresden, saß 1980/81 im Stasiuntersuchungsgefängnis Leipzig und in der Haftanstalt Brandenburg ein. Der Grund: verbotene Literatur. Der Familienvater hatte die Möglichkeit, wöchentlich Briefe mit seiner Frau Beate zu tauschen, doch nicht alle Briefe drangen durch die Zensur der Gefängnisaufsicht. Das einmalige und sehr persönliche Zeugnis der Verbundenheit und Liebe zeigt Strategien des Umgangs miteinander, basierend auf christlichem Glauben und philosophischen Reflexionen.

Lesung_am_19.09.2020

Der Tag wurde eröffnet mit Vorträgen von Prof. Harald Wagner und Prof. Dr. Liedke. Nach der Mittagspause und der Lesung der Gefängnisbriefe erläutere Harald Wagners die zeitlichen Abläufe seiner Überwachung durch die Stasi und seiner Haftzeit. Danach folgte ein Podiumsgespräch unter der Leitung von Dr. Panja Lange mit Herrn Wagner uns seiner Frau Beate, bei dem auch Publikumsfragen beantwortet wurden. In der späteren Diskussionsrunde mit Dr. Gesine Märtens und Stephan Bickhardt wurde der Briefwechsel zum Ausgangspunkt um über Ansätze und den Umgang der Bürgerforschung zu sprechen.

Wir danken für die gute Kooperation, einen sehr interessanten Studientag und sind erfreut über das große Interesse.

Weil wegen der derzeitigen Auflagen nicht alle Anmeldungen berücksichtigt werden konnten ist eine Nachfolgeveranstaltung geplant über die wir rechtzeitig informieren.

Der seit 1981 in der DDR lebende Fotograf Mahmoud Dabdoub präsentiert bis zum 28.09.2020 eine Jubiläumsausstellung. Ausgewählte Bilder zu 30 Jahren Mauerfall sind in den Räumen des Magistralenmanagement in der Georg-Schumann-Straße 126 zu sehen.

Seit 2014 werden im Archiv Bürgerbewegung Leipzig kontinuierlich die Aufnahmen des Fotografen erschlossen, welche den Zeitraum zwischen 1982 und 1995 umfassen. Sie dokumentieren den Alltag in der DDR und im wiedervereinigten Deutschland. Im Zentrum stehen die „kleinen Leute“ mit ihren Bemühungen, sich selbst zu behaupten. Dabdoubs Bilder loten Handlungsspielräume in der SED-Diktatur aus und dokumentieren den gesellschaftlichen Wandel und politischen Neuanfang ab 1990. Eine detaillierte Bestandsübersicht sowie biografische Informationen zum Fotografen erhalten Sie hier.

Besucher während einer Führung durch die Ausstellung „Rotstift. Medienmacht, Zensur und Öffentlichkeit in der DDR“

Am 7. März 2020 fand unter dem Motto „Kommunikation. Von der Depesche bis zum Tweet“ der zehnte „Tag der Archive“ auch im Archiv Bürgerbewegung Leipzig statt.
Zahlreiche Besucher nutzten das Angebot an einer der Führung durch das Magazin und durch die Wanderausstellung „Rotstift. Medienmacht, Zensur und Öffentlichkeit in der DDR“ teilzunehmen. In

dieser werden die Mechanismen zur Unterdrückung der Presse- und Meinungsfreiheit in der SBZ bzw. der DDRdargestellt und der Bogen dabei von der Nachkriegszeit in der SBZ bis zum

Archivleiterin Dr. Saskia Paul zeigt den Besuchern verschiedene Dokumente des Bestandes

Medienfrühling 1990 gespannt. Die Besucher brachten großes Interesse und eigene Erfahrungen zu diesem Thema mit.
Außerdem ergriffen sie die Möglichkeit sich Fotos, Samisdat und Dokumente aus dem Bestand des Archives zur Demokratie- und Bürgerrechtsbewegung in der ehemaligen DDR anzusehen und mit den Mitarbeitern über die verschiedenen Bestände des ABL ins Gespräch.

Der bundesweite „Tag der Archive“ findet seit 2004 auf Initiative des Verbands deutscher Archivarinnen und Archivare e. V. alle zwei Jahre statt.

Die Wanderausstellung zeigt anschaulich, wie die Presse- und Meinungsfreiheit in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR eingeschränkt und unterdrückt wurde. Sie spannt dabei den Bogen von der Nachkriegszeit hin zum Einfluss der Westmedien, über die Untergrundzeitschriften der DDR-Opposition bis zum Medienfrühling 1990, als zahlreiche neue Zeitungen gegründet wurden. BesucherInnen können selbst in originalen Zeitungen blättern oder in Sendungen des Piratensenders „Radio Glasnost“ hineinhören.

Öffnungszeirten:

Ort:

Führung:

Di bis Fr, 10 bis 16 Uhr

Haus der Demokratie Leipzig, 2. Obergeschoss, Raum 203

Donnerstag, 26. März 2020, 15 Uhr

Weitere Termine und Schülerprojekte auf Anfrage!

 

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Am Mittwoch, den 10. April 2019 besuchten Journalisten aus Lateinamerika das Archiv Bürgerbewegung Leipzig während einer Informationsreise durch Deutschland. Das Besucherprogramm des Goethe-Instituts organisiert im Auftrag des Auswärtigen Amts beinhaltet eine Informationsreise für sechs Journalisten, die im Rahmen eines Stipendiums des Internationale Journalisten Programme e.V. (IJP) für mehrere Wochen in verschiedenen Hauptstadtredaktionen deutscher Medien hospitieren.
Den Journalisten aus Brasilien, Argentinien, Peru und Chile wurde Gelegenheit gegeben einige Regionen und Städte Deutschlands kennenzulernen. Im ABL informierten Sie sich über den Weg zur Friedlichen Revolution, die Montagsdemonstrationen in Leipzig und die Tätigkeit eines unabhängigen Oppositionsarchivs.


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