Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Das Ende der Sowjetunion

7. November 1989 „Freiheit! Freiheit!“


Auf die traditionelle Parteidemonstration zu Ehren der „Großen Sozialistischen Oktoberrevolution 1917“ mischen sich Gegendemonstranten und fordern Freiheit. Zum neuen Hoffnungsträger wird Gorbatschows Gegenspieler Boris Jelzin. Er gilt als „Radikalreformer“. Seine Machtbasis hat er in Moskau.

Nach und nach wird im Zuge der Politik Gorbatschows die wirtschaftliche und politische Krise immer deutlicher spürbar, der Machtverlust der Kommunistischen Partei immer größer. Bereits im Dezember 1989 fordert Andrej Sacharow vor dem Volksdeputierten-Kongress die Aufgabe des Machtmonopols der KPdSU.

Quelle: net-filmDie soziale Situation der Bevölkerung ist sehr prekär. Nahrungsmittel gibt es nur noch auf Lebensmittelkarten und selbst auf diese nicht genug. In den Geschäften kommt es zu Schlägereien um die wenigen Waren. Aus aller Welt, besonders aus Deutschland, treffen Lebensmittelpakete in der Sowjetunion ein.
Aus der einst so mächtigen Nation ist ein Bittsteller und Almosenempfänger geworden.

In diese innenpolitische Situation hinein wird dem Staatschef Gorbatschow am 10. Dezember 1990 der Friedensnobelpreis verliehen. Von der Bevölkerung wird diese Auszeichnung mit Zorn und Empörung aufgenommen. Laut KGB-Berichten verurteilen 90 Prozent der Sowjetbürger die Verleihung des Preises an ihr Staatsoberhaupt.

Quelle: net-film18. bis 21. August 1991: Putschversuch in Moskau
Hohe Militärs und konservative Parteikader putschen sich an die Macht, um den kommunistischen Machtverlust und das Abfallen der Unionsrepubliken von der Sowjetunion aufzuhalten. Die Putschisten setzen Gorbatschow in seinem Urlaubsort auf der Krim fest und rufen den Notstand über das Land aus.

In Moskau und Leningrad demonstrieren die Menschen gegen die Putschisten. Sowohl die Streitkräfte als auch Spezialeinheiten des Geheimdienstes KGB verweigern ihre Gefolgschaft. Bei den Konfrontationen mit regierungstreuen Armeeeinheiten gibt es überraschend wenig Gewalt. Nachdem sich am 21. August die Mehrheit der Truppen mit der Bevölkerung solidarisiert, fällt der Putsch in sich zusammen.

 

Quelle: net-filmZentrum des Widerstandes ist das „Weiße Haus“ in Moskau, das Regierungsgebäude der russischen Teilrepublik. Dessen Chef, Boris Jelzin, stellt sich dabei in die erste Reihe der Demonstranten und verurteilt die Putschisten. Das hinterlässt einen starken Eindruck und aus dem Hoffnungsträger wird der neue starke Mann. Nach der Niederschlagung des Putsches verbietet Jelzin die KPdSU in der russischen Unionsrepublik. Die Sowjetunion zerfällt endgültig.

Bereits am 13. Januar 1991 versucht das sowjetische Militär in Vilnius, die Autonomiebestrebungen in Litauen aufzuhalten. Die Militärintervention (14 Tote, knapp 600 Verletzte) bleibt erfolglos. Nach Litauen vollziehen Lettland und Estland ihre Souveränität. In Folge des Augustputsches erklären die übrigen Sowjetrepubliken ihre Unabhängigkeit.
Am 8. Dezember 1991 beschließen die Staatsoberhäupter der letzten drei Unionsrepubliken - der russischen, ukrainischen und weißrussischen - die offizielle Auflösung der Sowjetunion.
Am 12. Dezember 1991 verlässt die Russische Republik die Union, am 16. Dezember 1991 wird Kasachstan unabhängig und am 25. Dezember 1991 Georgien.

Die UdSSR existierte nicht mehr.


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