Nach dem Tod Stalins am 5. März 1953 kommt es zu einem Führungswechsel in Moskau und einer allmählichen Änderung des politischen Kurses im Ostblock. Der Hardliner Mátyás Rákosi muss auf Druck der neuen sowjetischen Regierung am 4. Juli 1953 die Ministerpräsidentschaft an Imre Nagy abtreten.
Bereits in seiner Regierungserklärung verkündet Nagy seine neuen Ziele, die eine vorsichtige Liberalisierung und eine Abkehr vom stalinistischen Kurs bedeuten. Die Zwangskollektivierung der Landwirtschaft wird gestoppt, die Arbeitsnormen gesenkt, der Konsumsektor gefördert. Nagy schafft die Internierungslager ab.
Imre Nagy während seiner Regierungserklärung am 4. Juli 1953 | Quelle: Institute for the History of the 1956 Hungarian Revolution
Trotz des Zuspruchs der Bevölkerung bleiben die Reformen politisch umstritten. Rákosi, der weiterhin das einflussreiche Amt des Parteichefs inne hat, versucht die neue Regierung zu schwächen.