Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. sucht zum 1. Mai 2020 für die Geschäftsstelle in Leipzig zur Unterstützung der Geschäftsleitung und für die Buchhaltung eine Fachkraft Verwaltung/ Buchhaltung in Teilzeit, 20 Stunden wöchentlich, befristet bis 31. Dezember 2020. Mit Aussicht auf Verlängerung.

Wir bieten Ihnen eine verantwortungsvolle und abwechslungsreiche Tätigkeit in einem Team aus haupt‐ und ehrenamtlichen Kollegen und Kolleginnen.

Das Aufgabengebiet umfasst die Verantwortung für die Finanzplanung und ‐abwicklung sowie alle Vorgänge im Zusammenhang mit Rechnungslegung und Buchhaltung. Weitere Informationen und Bewerbungsvoraussetzungen entnehmen Sie bitte der PDF. Bewerbungen werden bis zum 27. März 2020 entgegen genommen.

Die bekannte Torgauer Fotografin Erdmute Bräunlich ist verstorben – Das Archiv Bürgerbewegung e.V. trauert

Übergabe des Fotobestand Bräunlich an das ArchivAm 29. Mai 2020 erreichte das ABL die traurige Nachricht vom Tod der Fotografin Erdmute Bräunlich. Im April 2019 wurden von ihr und ihren Kindern mehr als 3000 Fotografien aus dem „Fotoarchiv Bräunlich“ an das ABL übergeben. Sie werden derzeit erschlossen und damit für die Nutzung zur Verfügung gestellt. Die ersten Fotos können bereits in unserer Onlinedatenbank unter https://www.archiv-buergerbewegung.de/archiv/recherche recherchiert werden.

Erdmute Bräunlich (Bildmitte) und Manfred Bräunlich waren bedeutende Chronisten Torgauer Geschichte. Erdmute Bräunlich war ab 1958 Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Fotografie Torgau im Kulturbund der DDR, Manfred Bräunlich ab 1959 Leiter dieser Arbeitsgemeinschaft. Beide wurden im Jahr 1964 Fotokorrespondenten der LVZ. Ab 1978 waren sie als freischaffende Bildjournalisten für diverse Zeitungen und Verlage der Region tätig, so auch für das Neue Torgauer Kreisblatt nach dessen Gründung 1990. 1998 erhielt Erdmute Bräunlich anlässlich des 1025. Jahrestages der Ersterwähnung der Stadt Torgau die Ehrenmedaille in Gold für ihr fotografisches Werk. 1999 wurden beide mit dem Heimatpreis in der Kategorie Kultur geehrt.

Aus der gemeinsamen jahrzehntelangen fotojournalistischen Arbeit entstand ein Bildarchiv von immensem Ausmaß, welches u.a. die Industriegeschichte, das städtebauliche Geschehen, das Wachsen und stetige Sich-Verändern sowie den Alltag in der Heimatstadt des Fotografenehepaares dokumentiert. Erdmute Bräunlich hat gemeinsam mit ihren Kindern dieses fotografische Erbe in eine Stiftung eingebracht, um das „Fotoarchiv Bräunlich“ auch langfristig für die Forschung und Nutzung zur Verfügung zu stellen. Ein Teil der Fotografien wurden im vergangen Jahr vom Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. übernommen.

Wir sind Erdmute Bräunlich und ihren Kindern zu großem Dank verpflichtet für die Überlassung der Fotografien, die u.a. die Friedliche Revolution und Transformation in Torgau belegen. Mit der Erschließung dieses einmaligen „Bilderschatzes“ möchten wir dazu beitragen, die Erinnerung an das bedeutende Torgauer Fotografenehepaar lebendig zu halten.

Seit dem 4. September 2019 kann erstmals nach Fotos der Demonstration auf dem Leipziger Nikolaikirchhof vor 30 Jahren online unter www.opposition-archive-sachsen.de recherchiert werden. 

Am 4. September 1989 fand nach der Sommerpause das erste Friedensgebet in der Leipziger Nikolaikirche mit etwa 1000 Teilnehmern statt. Im Anschluss kam es zu einer Demonstration auf dem Leipziger Nikolaikirchhof. Bürgerrechtler entrollten Transparente, die innerhalb weniger Minuten von Mitarbeitern des Ministeriums für Staatssicherheit heruntergerissen wurden.

Die dabei entstandenen Fotos von Armin Wiech, einem westdeutschen Pressefotografen, sowie den Leipziger Bürgerrechtlern Christoph Motzer und Rainer Kühn sind in der Datenbank verzeichnet. Diese ist ein Gemeinschaftsprojekt des Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V., des Martin-Luther-King-Zentrum für Gewaltfreiheit und Zivilcourage e.V. in Werdau und der Umweltbibliothek Großhennersdorf e.V..

Die 3 Archive haben gemeinsam im Juli 2018 den Arbeitskreis der Archive zu Widerstand und Opposition in Sachsen konstituiert, um ihre Zusammenarbeit weiter auszubauen und die vorhandenen historischen Quellen, Bildungsangebote, Ausstellungen etc. leichter zugänglich zu machen. Ein erster Schritt war eine gemeinsame Homepage (www.opposition-archive-sachsen.de), auf der ab sofort auch die gemeinsame Online-Datenbank bereitgestellt wird.

Neben den Fotografien werden auch Dokumente und Objekte aus den Beständen der Archive in die Datenbank eingepflegt. In einem ersten Schritt können ab sofort mehr als 1100 Datensätze online eingesehen werden. Ziel ist es, nach und nach die Bestände der Archive des Arbeitskreises zu Opposition und Widerstand in Sachsen für die interessierte Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Am Ende dieses langen Weges werden mehr als 35.000 Datensätze für die Recherche bereitstehen. Bis dahin lohnt sich neben der Onlinerecherche auch der direkte Kontakt zu den 3 Archiven, um zu klären, ob relevante Fotos, Dokumente, Objekte, Film- und Audioüberlieferungen, Pressedokumentationen oder sonstige Sammlungen für Ihre Forschungsvorhaben verfügbar sind.

Peter Wensierski (1979 bis 1991)Der Westberliner Journalist Peter Wensierski übergab uns über 70 Interviews, die er von 1979 bis 1992 in der DDR bzw. in Ostdeutschland führte. Insgesamt handelt es sich um über 20 Stunden audiovisuelles Material. Darin äußern sich Personen der Zeitgeschichte, Oppositionelle, Vertreter*innen kirchlicher Basisgruppen, Künstler*innen, Vertreter subkultureller Milieus, Menschen mit einem Ausreiseantrag, Passanten auf der Straße, Vertreter*innen verschiedener Berufsgruppen, Kirchenvertreter, Stasi-Mitarbeiter*innen und IMs. Die Gespräche drehen sich um gesellschaftliche und politische als auch persönliche Dinge im unmittelbaren Kontext der Machtkonstellation in den 1980er Jahren.

Diese einzigartigen Quellen vermitteln eine Wahrnehmung der DDR in ihrer Zeit. Im Gegensatz zu Zeitzeugeninterviews sind sie nicht geprägt durch die subjektive Beurteilung vom Ende der DDR. Der Wahrnehmungswinkel und der Wahrnehmungshorizont der Befragten ist entstanden in und geformt worden von der DDR-Wirklichkeit.

Zur Sammlung

Das Papier "Entwicklungsperspektiven für das Areal der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit Leipzig zwischen Dittrichring und Großer Fleischergasse" ist das Ergebnis eines intensiven Diskussionsprozesses eines zweistufigen Workshops im März 2017, an dem das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V., das Bürgerkomitee Leipzig e.V. - Träger der Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke" mit dem Museum im Stasi-Bunker, der Bundesbeauftragte für die Unterlagen der Staatsicherheitsdienstes des ehemaligen DDR (BStU), das Schulmuseum Leipzig - Werkstatt für Schulgeschichte und die Stiftung Friedliche Revolution beteiligt waren.

Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen Roland Jahn möchte mit Unterstützung des Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung deshalb perspektivisch die mittelfristige Zusammenlegung der drei sächsischen Archive an diesem historischen Ort – dem Gelände der ehemaligen Bezirksverwaltung für Staatssicherheit in Leipzig. Durch die synergetische Konzentration der drei sächsischen Archive der BStU im Erinnerungsverbund mit dem Bürgerkomitee Leipzig e.V., Träger der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“ mit dem Museum im Stasi-Bunker, dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V., der Stiftung Friedliche Revolution und dem Schulmuseum - Werkstatt für Schulgeschichte Leipzig - könnten neue Akzente gesetzt und Impulse für die historisch-kritische Beschäftigung mit den Diktaturen und den Formen der Gewaltherrschaft in Europa für die gesamte Bundesrepublik und darüber hinaus ins Ausland gegeben werden. Durch die Netzwerkbildung und die damit verbundene Bündelung historischer Quellen, Ausstellungen, Zeitzeugenberichte etc. könnte dieser Erinnerungs-, Forschungs- und Bildungsort weiterentwickelt werden.

Sie können sich das Papier hier ansehen oder downloaden. Es wurde am 27. April 2017 dem Leipziger Oberbürgermeister, Burkhard Jung, und den Fraktionsvorsitzenden übergeben (Medieninformation vom 28.04.2017).

 

Dieses Jahr jährte sich die Wiedervereinigung zum 30. Mal. Anlässlich dessen hat die Bundeszentrale für politische Bildung/bpb den einheitspreis in digitalen Format gestartet. Blogs und Websiten wurden zur Wahl der Bürgerinnen und Bürger gestellt und eine Top50 gewählt. Aus diesen kürte dann eine Jury 30 Preistragende - darunter auch unsere Website zu den Montagsdemonstrationen! Mit unserem Projekt sind wir "Bronze-Gewinner" des "einheitspreis 2020" der Bundeszentrale für politische Bildung.

Wir danken den vielen Stimmen für uns, der Jury für die Entscheidung, freuen uns über die Auszeichnung und wünschen unterhaltsame Momente und neue Erkenntnisse unter www.mythos-montagsdemonstrationen.de

Seit 2020 geht eine Internetpräsention der Mythenbildung um die Leipziger Ereignisse nach. Bis in die Gegenwart nehmen soziale und politische Bewegungen in Ost- und Westdeutschland Bezug auf das Narrativ der Montagsdemonstrationen 1989/90 in der DDR. Die Demonstrierenden erhoffen sich zumeist eine stärkere Mobilisierung und bekräftigten so die Aussicht auf Erfolg. Ziel der Internetpräsentation ist es, den Blick auf die historischen Abläufe zu schärfen und Stationen einer Mythenbildung aufzuzeigen. Grundlage bilden die historischen Ereignissen in Leipzig mit den seit 1982 montäglichen Friedensgebeten und den daraus entstandenen Demonstrationen weit vor dem Oktober 1989.

und Lesungen mit Peter Wensierski: Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution. Wie  eine Gruppe junger Leipziger die Rebellion in der DDR wagte – Das Buch erzählt die Geschichte einer Gruppe junger Leute, die Ende der 1980er-Jahre in Leipzig für ein selbstbestimmtes Leben kämpften. Sie sind zwischen 17 und 25 Jahre alt und wollen, dass sich alles verändert. Sie leben in besetzten Wohnungen und treffen sich in den Hinterhöfen der heruntergekommenen Stadtteile Leipzigs. Sie streiten miteinander, verlieben sich und diskutieren. Aber am wichtigsten sind ihnen politische Aktionen, mit denen sie die Gefühle der Menschen erreichen können. Sie radikalisieren die Friedensgebete in der Nikolaikirche, bis sie den Platz und die Straßen davor erobern.

Sie können den Autoren Peter Wensierski für eine Lesung an Ihrer Schule buchen. Dabei tritt er jeweils mit einem Zeitzeugen auf, es werden originale Bild- und Tonaufnahmen eingespielt und es gibt Gelegenheit zur Diskussion. Nähere Informationen finden Sie hier.

Zur Terminansprache melden Sie sich direkt bei Frau Dr. Saskia Paul vom Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.

Sponsor der Lesereise ist der Sächsische Landesbeauftragte zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Um den neuen Anlauf für ein Freiheits- und Einheitsdenkmal in Leipzig zu versachlichen, haben die Stiftung Friedliche Revolution und das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. den ehemaligen Bundestagsabgeordneten Gunter Weissgerber gebeten, eine Dokumentation zum Thema zu erarbeiten. Sie soll zugleich allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern helfen, sich über die Entstehung der Denkmalsidee und über die vielfältigen Diskussionen auf dem Weg ihrer Verwirklichung zu informieren.

Ab dem 18. Oktober 2017 kann diese Dokumentation auf den Internetseiten des Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. - unter dem Stichpunkt "Denk-Mal" und der Stiftung Friedliche Revolution (http://www.stiftung-fr.de) eingesehen und heruntergeladen werden. Die in der Dokumentation enthaltenden Briefe, E-Mails und Statements veranschaulichen in beeindruckender Weise das zähe Ringen um ein Denkmal in Leipzig, die Widerstände und das Scheitern.

Nähere Informationen finden Sie in dieser Pressemitteilung.

Das Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V. bleibt am Montag, den 2. Oktober 2017 und am Montag, den 30. Oktober 2017 ganztägig geschlossen.

Am 9. Januar 2015 riefen DDR Bürgerrechtler und Leipziger Montagsdemonstranten vor dem Hintergrund der eskalierenden Situation auf Leipzigs Straßen und Plätzen zum Dialog unter der Überschrift „Für ein Europa freier Bürger und offener Grenzen" auf. Daraus entstand ein Vorbereitungskreis, der die Offenen Diskussionsforen in der Leipziger Volkshochschule veranstaltete. Aus den Erfahrungen der Gesprächsforen haben die Organisatoren ein Positionspapier erarbeitet.

Der Bericht wurde am 25. Februar 2015 um 13.30 Uhr in die obere Wandelhalle des Leipziger Neuen Rathauses vorgestellt und anschließend dem Oberbürgermeister Burkhard Jung übergeben.

Den Bericht finden Sie hier.

samisdat 130 pixelZahlreiche Wissenschaftler, Studenten und Schüler haben in den vergangenen Wochen und Monaten im Archiv Bürgerbewegung Leipzig die verschiedensten Unterlagen und Dokumente eingesehen und für ihre Schüler- bzw. Studienarbeiten genutzt.

Eine dieser Arbeiten - ein Audio-Feature – sticht durch seine eher ungewöhnliche Form hervor. Es entstand im Rahmen eines Meisterschülerprojektes an der Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig. Das Audio-Feature „Samisdat – Gegenöffentlichkeit in der DDR“ von Simone Müller war am 28. November 2012 im Archiv Bürgerbewegung Leipzig zu hören. Die anwesenden Zuhörer waren beeindruckt von dieser ungewöhnlichen Präsentationsform.

Alle Besucher und Nutzer finden das Archiv ab 1. Juni 2012 zu den bisherigen Öffnungszeiten (Dienstag bis Freitag von 10:00 bis 16:00 Uhr) in der Bernhard-Göring-Straße 152 in 04277 Leipzig.
Die Telefon- und Faxnummer hat sich ebenfalls geändert. Sie erreichen uns künftig unter: 0341 / 30 65 175.


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