Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V.


Quelle: Archiv hlavního města Prahy Bereits bei den Wahlen am 26. Mai 1946 wurde die Kommunistische Partei (KPČ) mit ca. 40% stärkste Kraft im Parlament und der Kommunist Klement Gottwald Ministerpräsident. Im Laufe des Jahres 1947 beklagten Vertreter der anderen Parteien in der „Nationalen Front“ die immer größeren Eigenmächtigkeiten der KPČ. So wurden massiv eigene Leute in den Sicherheitsapparat integriert und nichtkommunistische Politiker aus der slowakischen Landesregierung gedrängt.

Aus Protest gegen die Ungesetzlichkeiten treten 12 der nichtkommunistischen Regierungsmitglieder am 20. Februar 1948 zurück. Damit wollen sie Neuwahlen provozieren. Doch dieser Rücktritt wird von kommunistischer Seite als Staatsstreich interpretiert und Einheiten des Innen- und Verteidigungsministeriums marschieren auf. Unter dem Druck von inszenierten Massendemonstrationen und Streiks verfügt Staatspräsident Beneš jedoch keine Neuwahlen, sondern vereidigt am 25. Februar stattdessen eine neue Regierung, die kommunistisch dominiert ist.
Nach dem „Februarputsch“ wird Klement Gottwald der neue „starke Mann“.

 

Quelle: ČTK

 

Klement Gottwald: „Demokratisch und parlamentarisch.“
Ausgangspunkt des Februarputsches ist eine große Kundgebung am 21.2. in Prag.
[Ausschnitte aus dem Dokumentarfilm „Čas ktory zijeme“ - „Die Zeit, in der wir leben“ - von 1968, der die Stimmung des Prager Frühlings einfängt und die Nachkriegsgeschichte reflektiert.] (Quelle: archive.org)

Time-Warner, New York: „Die Ideale werden wir nicht aufgeben.“
Am 10. März 1948 kommt aus mysteriösen Umständen der seit 1940 amtierende tschechoslowakische Außenminister, Jan Masaryk, ums Leben. Er war der Sohn des ersten Präsidenten der Tschechoslowakei von 1918, Tomáś Masaryk. Nachdem Jan Masaryk im Jahr zuvor einem Sprengstoffattentat entkam, stürzt er aus dem Fenster seines Dienstzimmers in der zweiten Etage. Es bleibt ungeklärt, ob er Selbstmord begangen hat oder dazu genötigt wurde. (Quelle: archive.org)

Gerichtsmedizinischer Befund zum dritten Prager Fenstersturz | Quelle: ČTK
Gerichtsmedizinischer Befund zum dritten Prager Fenstersturz | Quelle: ČTK

Auch der schwerkranke Präsident Edvard Beneś wird aus dem Amt gedrängt: Am 9. Mai wird eine neue Verfassung verabschiedet. Beneś tritt am 7. Juni zurück, weil er den von den Kommunisten massiv veränderten Verfassungsentwurf nicht unterzeichnen will. Nachfolger wird Klement Gottwald. Die ČSR kann nun konsequent zu einer „Volksdemokratie“ stalinistischen Typs umgestaltet werden.


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