Joachim Trenkner leitete von 1985 bis 1990 die KONTRASTE-Redaktion beim SFB. Selbst in der Redaktion wusste jeder nur so viel, wie er für seine Aufgabe wissen musste.
Trenkner als Älterer und Chef unterstützte die jungen Kollegen, ohne immer darüber Bescheid zu wissen, was sie taten und planen. Sein Engagement führt er auf die Exklusivität des Materials zurück, was seinem journalistischen Temperament entsprach. Dabei vertraute er vollkommen dem Duo Wensierski / Jahn.
„Den Namen ‚Siggi Schefke‘ habe ich bis nach der Wende nie gehört.“ - hier MP3 Ausschnitt herunterladen
Protokoll des Gesprächs:
Angefangen hat alles mit Filmen ohne Menschen von rauchenden Schornsteinen in der DDR. Das Material kam wohl von Petra Kelly, die kurz vorher bei Erich Honecker zu Besuch war. Selbst in der Redaktion von Kontraste wusste jeder nur so viel, wie er für seine Aufgabe wissen musste. Die Netzwerke haben Jahn und Wensierski geknüpft, ohne dass in der Redaktion jemand darüber Bescheid wusste.
Trenkner als Älterer und Chef unterstützte die jungen Kollegen, ohne immer darüber Bescheid zu wissen, was sie taten und planen. Es gehöre sehr viel Mut dazu.
Dreimal gab es Versuche, auf die Berichterstattung von Kontraste Einfluss zu nehmen. Das DDR-Außenministerium intervenierte bei politischen Stellen in der Bundesrepublik. Doch die hatte keinen Einfluss auf den Journalismus.
Seit 1986 hatte Trenkner Einreiseverbot. Sein Engagement führt er auf die Exklusivität des Materials zurück, was seinem journalistischen Temperament entsprach. Dabei vertraute er vollkommen dem Duo Wensierski / Jahn. Auch wollte er der DDR etwas schaden. Ohne die Arbeit überzubewerten, so haben sie doch ein Stück beigetragen, das DDR-System zu Fall zu bringen. Kennzeichen D hatte er immer als gemäßigter empfunden.
Trenkner beschreibt die Zusammenarbeit und die Atmosphäre mit Wensierski und den jüngeren Kollegen sowie in der Redaktion. Auch Trenkner und Engert (Chefredakteur) hatten eine DDR-Vergangenheit. Sie flohen beide vor dem Mauerbau. Von Seiten der ARD gab es nie eine Einmischung. Die Beiträge bei Kontraste wurden durchweg positiv gesehen.